Chef des Verfassungsschutzes Haldenwang will wohl für CDU in den Bundestag
Im Moment ist Thomas Haldenwang noch Verfassungsschutz-Präsident und leitet damit eine große Behörde. Doch demnächst möchte er in die Politik wechseln. Sein Ziel ist offenbar der Bundestag.
Dass der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz demnächst ausscheiden will, war schon länger bekannt. Welche neue Aufgabe ihn reizt, hat er jetzt offenbar der Bundesinnenministerin erzählt. Laut übereinstimmenden Medienberichten will Thomas Haldenwang für die CDU in den Bundestag. Darüber habe er Nancy Faeser (SPD) informiert.
Sobald die Kandidatur feststeht, will der 64-Jährige aus dem Amt ausscheiden. Zuerst hatte der Spiegel über die Kandidatur in Haldenwangs Heimatstadt Wuppertal berichtet.
Nachfolge noch unklar
Wer Haldenwang an der Spitze des Bundesamtes nachfolgen wird, ist offenbar noch nicht geklärt. Für eine Übergangszeit könnte Vizepräsident Sinan Selen oder Vizepräsidentin Silke Willems übernehmen.
Aus dem Innenministerium heißt es, Haldenwang habe das Bundesamt für Verfassungsschutz "umsichtig geführt" und angesichts der verschärften Bedrohungslagen durch islamistischen Terrorismus, russische Aggression und Rechts- und Linksextremismus eine "wichtige und erfolgreiche Arbeit" geleistet.
Seit vielen Jahren beim Verfassungsschutz
Haldenwang wurde in Wuppertal geboren und hat Rechtswissenschaften studiert. Seit 2009 arbeitet er beim Verfassungsschutz und ist seit 2018 Präsident des Bundesamtes. Er trat damit die Nachfolge von Hans-Georg Maaßen an. Der hatte 2021 ebenfalls versucht, als CDU-Kandidat in den Bundestag einzuziehen - allerdings erfolglos.