Hamburg Tote und Verletzte nach Schüssen
In Hamburg hat ein Unbekannter mehrere Menschen erschossen und weitere verletzt. Die Tat ereignete sich in einer Kirche der Zeugen Jehovas. Entgegen ersten Informationen gibt es laut Polizei keine Hinweise auf einen flüchtigen Täter.
In einer Kirche der Zeugen Jehovas im Hamburger Stadtteil Alsterdorf hat ein Unbekannter mehrere Menschen erschossen und weitere verletzt. Offizielle Informationen über die Zahl der Toten und Verletzten gibt es bislang nicht. Ein ARD-Reporter vor Ort berichtete von sieben Toten. "Die Toten haben alle Schussverletzungen", sagte ein Polizeisprecher.
Täter wahrscheinlich unter den Toten
Anders als zunächst gemeldet, gibt es keinen Hinweis auf einen flüchtigen Täter, wie ein Polizeisprecher erklärte. Vielmehr deute einiges darauf hin, dass er unter den Toten in der Kirche sei.
Demnach sei eine Sondereinheit der Bereitschaftspolizei, die gerade in der Nähe war, zu der Kirche gefahren und hineingegangen. Sie hätten zunächst Tote und Verletzte gesehen und dann einen Schuss "aus dem oberen Teil des Objekts" gehört. Im oberen Stockwerk fanden die Beamten dann einen Menschen, wie ein Polizeisprecher sagte. Dieser sei "möglicherweise" der Täter oder einer der Täter, so der Polizeisprecher weiter. Absolute Gewissheit gebe es zwar noch nicht, die Lage sei derzeit aber "soweit beruhigt".
Inzwischen geht die Polizei davon aus, die Gefahrenwarnung rund um das Gebäude zeitnah aufheben zu können. "Ich gehe davon aus, dass die Warnung entweder jetzt bald aufgehoben wird oder schon aufgehoben ist", sagte der Polizeisprecher dem Sender ntv.
Innensenator Andy Grote schrieb bei Twitter: "Die @PolizeiHamburg ist in GroßBorstel mit einem Großaufgebot einschließlich Spezialkräften im Einsatz, um vor Ort für Sicherheit zu sorgen und die näheren Umstände der Tat schnell vollständig aufzuklären."
Dem ARD-Reporter zufolge fand in der Kirche eine Veranstaltung statt, vermutlich fielen die Schüsse währenddessen. Über die Hintergründe ist noch nichts bekannt. "Bislang liegen keine gesicherten Informationen zu dem Tatmotiv vor", hieß es von der Polizei. Die Ermittlungen liefen aber "auf Hochdruck" twitterte die Polizei.
Bürgermeister Tschentscher bestürzt
In einer ersten Reaktion zeigte sich Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher bestürzt. "Die Meldungen aus Alsterdorf/Groß Borstel sind erschütternd", schrieb er bei Twitter. "Den Angehörigen der Opfer gilt mein tiefes Mitgefühl. Die Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck an der Verfolgung der Täter und der Aufklärung der Hintergründe."
Auch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank zeigte sich erschüttert über den Vorfall. "Ich bin schockiert über die Schießerei in Groß Borstel, bei der es mehrere Tote & Verletzte gab", schrieb die Grünen-Politikerin bei Twitter. "Mein tiefes Mitgefühl gilt den Familien & Freunden der Opfer. Dank an alle Einsatzkräfte, die mit Hochdruck an der Verfolgung der Täter & der Aufklärung dieser grausamen Tat arbeiten."