Kampf gegen Coronavirus Bund fördert Luftfilter in Schulen
Die Forderungen nach einer Rückkehr zum Normalbetrieb in den Schulen werden lauter. Ganz ohne Corona-Schutz wird das aber nicht gehen. Deshalb will der Bund Schulen und Kitas beim Einbau von Luftfiltern unterstützen.
Seit Freitag können Schulen und Kitas beim Bund finanzielle Förderung beantragen, um ihre Gebäude mit Luftfilteranlagen auszustatten. Diese sollen dabei helfen, die Ausbreitung von Aerosolen in den Räumen und damit ein höheres Infektionsrisiko mit dem Coronavirus zu vermeiden.
Die Anträge für die Unterstützung können beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingereicht werden. Pro Einrichtung gibt es maximal 500.000 Euro. Die Förderung beantragen können entweder die Einrichtungen oder deren Träger.
Auch Kinder- und Jugendhilfe hat Anspruch
Neben Kitas, Horten und Schulen können auch Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe oder der Rehabilitierung Anspruch auf die Finanzhilfe erheben, um die Kosten für den Umbau oder die Aufrüstung bereits vorhandener Luftfilteranlagen zu decken.
Allerdings gilt der Anspruch auf die Bundesmittel nur für Einrichtungen, die von Kindern bis zu zwölf Jahren besucht werden, da für höhere Altersgruppen mittlerweile der Corona-Impfstoff von BioNTech und Pfizer zugelassen wurde. Auch werden nicht alle Anschaffungen oder Baumaßnahmen gefördert: Für mobile Luftfilter, Umbauten an Fenstern oder sogenannte Klappenlüftungen gibt es keine Unterstützung. Ebenso besteht kein Anspruch, wenn die Einrichtung bereits Mittel aus Fördertöpfen des jeweiligen Bundeslandes oder der EU erhalten.
Förderprogramm bis Ende 2021 befristet
Mit der nun angebotenen Förderung hat der Bund ein bereits im vergangenen Jahr angelaufenes Programm ausgeweitet. Ursprünglich wurde der Einbau von Luftfilteranlagen in öffentlichen Gebäuden, Kulturhäusern wie Theatern oder Museen oder auch in Schulaulen mitfinanziert. Die seit Freitag hinzugefügten Förderungsmöglichkeiten für Schulen und Kitas sind bis zum Ende dieses Jahres befristet.
Kultusminister für "uneingeschränkten Regelbetrieb"
Erst Ende der vergangenen Woche hatte sich auch die Kultusministerkonferenz der Bundesländer für die Rückkehr zum "uneingeschränkten Regelbetrieb" an den Schulen nach den Sommerferien ausgesprochen. Mit Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern starten die ersten beiden Bundesländer bereits Anfang der kommenden Woche in die Ferienzeit - der Schulstart fiele damit auf Anfang August.
Mehrere Bildungsgewerkschaften hatten dazu aufgerufen, die Sommerferien für die Aufrüstung der Schulen zu nutzen. Der Verband Bildung und Erziehung beispielsweise hatte vor einer zu frühen Abkehr von Schutzmaßnahmen gewarnt, weil so das Risiko einer vierten Corona-Welle im Herbst vernachlässigt werde. Daher müsse langfristig auf Maßnahmen wie beispielsweise den Einsatz von Luftfiltern gesetzt werden.