Aufklärung statt Strafe Faeser will Sexualstrafrecht wieder lockern
Das vor zwei Jahren verschärfte Sexualstrafrecht zum Schutz von Kindern ist nach Auffassung von Innenministerin Faeser nicht zielführend. Viele Jugendliche gerieten selbst ins Visier der Ermittler.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser will das Sexualstrafrecht wieder lockern. Der Funke Mediengruppe sagte sie, dass die vor zwei Jahren eingeführte Verschärfung zum Schutz von Kindern ihr Ziel verfehle. Es geht um den Besitz und das Teilen kinderpornografischer Inhalte. Seit 2021 gilt dafür eine Mindeststrafe von einem Jahr Gefängnis.
"Sexting" unter Jugendlichen hat Konsequenzen
Das Problem: Jugendliche geraten selbst ins Visier der Ermittlungsbehörden, wenn sie beim sogenannten "Sexting" Nacktbilder und Videos untereinander teilen. Nehmen sich Kinder unter 14 Jahren selbst beim Sex oder Masturbieren auf, gelten die Aufnahmen als Kinderpornografie. Mit dem 14. Geburtstag und dem Erreichen der Strafmündigkeit wird der Besitz dann zum Verbrechen. Den Jugendlichen drohten empfindliche Strafen, sagte Faeser.
Sie wolle lieber über die Risiken aufklären und bei den Jugendlichen ein Bewusstsein dafür schaffen, privateste Dinge nicht zu teilen. Hinzu komme, dass die Ermittlungsbehörden durch eine Lockerung im Strafrecht entlastet würden und sich um die wirklich schlimmen Taten kümmern könnten, so die SPD-Politikerin.