Ministerpräsident in Bayern Söder denkt an übermorgen
Markus Söder kokettiert mit seiner politischen Zukunft. Nicht zum ersten Mal. Offenbar kann sich Bayerns Ministerpräsident nun vorstellen, mehr als zehn Jahre im Amt zu bleiben. Erstmal steht die Landtagswahl im Herbst an.
Wenige planen so weit voraus wie der bayerische Ministerpräsident, Markus Söder. 2018 überraschte Söder mit der Ankündigung, nur maximal zwei Amtszeiten in München regieren zu wollen. Sogar eine Verfassungsänderung sollte her, um die Begrenzung festzuschreiben. Doch daraus wurde nichts. Die Opposition verweigerte ihm die Zustimmung. Fünf Jahre später nun die Retourkutsche: Söder will länger machen.
Wie dpa und "Süddeutsche Zeitung" übereinstimmend berichten, sagte der CSU-Chef auf einer Winterklausur der CSU-Landtagsfraktion, er könne sich eine Amtszeit als bayerischer Ministerpräsident auch über das Jahr 2028 hinaus vorstellen. Die Aussage soll während einer Grundsatzrede gefallen sein. "Solltet Ihr und die Wählerinnen und Wähler es wollen, dann wäre das kein Ausschlusskriterium für mich", sagte Söder demnach den Abgeordneten. Die hätten das mit "kräftigem Applaus" quittiert.
Karrierepläne begleiten Ideen für zweite Amtszeit
Der Weg zu Amtszeit Nummer drei ist weit. Bayern wählt im Herbst einen neuen Landtag. Übersteht Söder die Wahl, begönne erst seine zweite Amtszeit. In Umfragen führte seine CSU zuletzt deutlich. Im aktuellen BayernTrend bescheinigten 56 Prozent der Befragten Söder eine gute Arbeit. Bei der Wiederwahl helfen sollen die Forderungen, die Söder auf der Klausur vorgegeben hat: 6000 neue Stellen für Lehr- und 2000 für weitere Hilfskräfte an Schulen, ein Ganztagsbetreuungsanspruch für Grundschüler und -schülerinnen und ein 29-Euro-Monatsticket für Studierende und Azubis.
Söder werden auch Ambitionen auf eine Kanzlerkandidatur 2025 nachgesagt. Dann versucht die Union, Olaf Scholz (SPD) das Kanzleramt abzujagen. Er hat solche Planspiele mehrfach abgestritten. Allerdings hatte er das auch 2021 getan, bevor er dann doch seine Bereitschaft erklärte und lange mit Armin Laschet um die Kandidatur rang.