Züge überqueren eine Eisenbahnbrücke am frühen Morgen am Deutzer Bahnhof in Köln.

Prognose des Ministeriums Mehr Verkehr auf Straße und Schiene bis 2040

Stand: 24.10.2024 12:21 Uhr

Mehr Menschen in Zügen, mehr Lkw auf den Straßen: Bis zum Jahr 2040 wird der Verkehr in Deutschland deutlich zunehmen, so die Prognose des Bundesverkehrsministeriums. Der Personenverkehr auf der Straße dürfte aber an Bedeutung verlieren.

In Deutschland wird der Verkehr laut Prognose des Bundesverkehrsministeriums in mehreren Bereichen deutlich mehr werden. Demnach wird besonders der Schienenverkehr bis 2040 stark ansteigen: Im Vergleich zu 2019 dürfte der Personenverkehr um 60 Prozent zulegen, der Güterverkehr um 35 Prozent.

Demnach "bleiben Auto und Motorrad aber mit Abstand beliebtestes Fortbewegungsmittel in Deutschland. Zwei Drittel der Wege werden damit zurückgelegt", teilte das Ministerium mit. Bis 2040 rechnet das Ministerium aber mit einem Rückgang des Personenverkehrs auf der Straße um einen Prozent. Dagegen würden mehr Menschen fliegen: Laut Prognose wird der Personenluftverkehr um 30 Prozent ansteigen.

Wissing will "Verkehrsinfarkt" verhindern

Nur rund ein ein Fünftel aller Güter werden derzeit über die Schiene transportiert. Der Bund will diesen Anteil bis 2030 auf ein Viertel erhöhen. Das dominierende Verkehrsmittel für den Gütertransport bleibe der Lastwagen: Auch auf der Straße gehen die Experten von einem starken Anstieg des Gütertransports aus (34 Prozent).

"Der Verkehr in Deutschland wird deutlich zunehmen", hieß es von Verkehrsminister Volker Wissing. "Um in Zukunft einen Verkehrsinfarkt zu verhindern, müssen wir weiter entschlossen handeln und in alle Verkehrsträger investieren." Es brauche ein "hochbelastbares Bestandsnetz". So sollen Trassen, Brücken, Tunnel und Schleusen saniert werden. Der Ausbau der Bahn solle "weiter mit Volldampf vorangetrieben werden". Gleichzeitig sei der Erhalt und Neubau von Straßen "unerlässlich".

Ministerium erwartet Rückgang der CO2-Emissionen

Dabei geht die Verkehrsprognose wegen des Umstiegs auf klimafreundlichere Antriebe bei allen Verkehrsträgern sogar von stark sinkenden CO2-Emissionen aus. Im Vergleich zu 1990 dürften demnach 77 Prozent weniger Treibhausgase im Jahr 2040 ausgestoßen werden. Noch nie habe eine Verkehrsprognose eine so deutliche Emissionsreduktion berechnet, hieß es vom Ministerium.

Bei der Verkehrsprognose handelt es sich um unterschiedliche langfristige Szenarien, die die Verkehrsentwicklung bis 2040 unter bestimmten Bedingungen abbilden. Die vorige Prognose bezog sich noch auf das Jahr 2030 und stammt aus dem Jahr 2014. Auf Basis dieser Szenarien überprüft die Bundesregierung nun ihre Pläne zum Ausbau der Infrastruktur, die sogenannten Bedarfspläne für die einzelnen Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasser.