Attacke auf Männer mit Kippa Tatverdächtiger stellt sich
Wohl weil sie die jüdische Kopfbedeckung Kippa trugen, wurden zwei junge Männer in Berlin beleidigt und mit einem Gürtel attackiert. Nun hat sich ein Tatverdächtiger der Polizei gestellt.
Zwei Tage nach einem offenbar antisemitischen Angriff auf einen Israeli und seinen Begleiter in Berlin hat sich ein mutmaßlicher Täter der Polizei gestellt. Am Mittag sei der junge Mann in Begleitung seiner Rechtsanwältin beim Landeskriminalamt erschienen, sagte ein Polizeisprecher. Demnach handelt es sich der Nachrichtenagentur dpa zufolge um einem 19-Jährigen aus Syrien. Er sei unter anderem aufgrund von Zeugenhinweisen ermittelt worden. Wie lange der Mann bereits in Deutschland ist und wo er lebt, teilte die Polizei nicht mit.
Am Dienstag waren die beiden Kippa tragenden Männer an einer Kreuzung der Lychener Straße im Stadtteil Prenzlauer Berg von einer Gruppe arabisch sprechender Männer beleidigt und attackiert worden. Die Kippa ist die traditionelle Kopfbedeckung von Männern jüdischen Glaubens. Laut Polizei wurde eines der Opfer durch Schläge mit einem Gürtel verletzt. Eine couragierte Zeugin sei dazwischen gegangen und habe weitere Schläge des Täters verhindert, so ein Polizeisprecher. Von der Attacke gibt es ein Handyvideo, das eines der Opfer auf Facebook stellte.
Kippa als Test
Bei den Opfern handelt es sich um einen 21-jährigen Israeli und seinen 24-jährigen deutschen Begleiter. Dem rbb und anderen Medien sagte der Israeli in Interviews, dass er selbst kein Jude, sondern arabischer Israeli sei. Die Kippa habe er erst vor einigen Tagen als ein Geschenk eines Freundes aus Israel bekommen. Nach eigener Aussage wollte er mit dem Tragen der Kippa nur testen, ob es wirklich so gefährlich ist, in Berlin eine Kippa zu tragen - wie es sein Freund aus Israel behauptet hatte.