Bekannt aus "Polizeiruf 110" Schauspieler Lutz Riemann gestorben
Als Oberleutnant Zimmermann im "Polizeiruf 110" wurde er Fernsehzuschauern bekannt - nun ist der Schauspieler und Autor Lutz Riemann im Alter von 82 Jahren gestorben. Nach der Wende war er auch als Reporter im Nordosten tätig.
Der Schauspieler und Journalist Lutz Riemann ist tot. Er starb am Montag in einem Krankenhaus in Greifswald im Alter von 82 Jahren, wie der Eulenspiegel-Verlag dem NDR bestätigte. Bekannt war Riemann vor allem als Oberleutnant Zimmermann in der Fernsehreihe "Polizeiruf 110" - insgesamt 25 Mal war von 1983 bis 1991 in der Rolle zu sehen.
In Stettin geboren, lernte Riemann zunächst den Berufs des Schiffsbauers. Über eine Laiengruppe kam er schließlich zum Schauspielstudium in Potsdam und Berlin, Bühnenerfahrung sammelte er etwa in Meiningen und Weimar. Nach der Wende arbeitet Riemann jahrelang als Journalist beim NDR, vor allem für das "Nordmagazin". Im Eulenspiegel-Verlag erschien 2001 das Buch "Der Fall Beluga", in dem er gemeinsam mit Michael Schmidt das Schiffsunglück auf der Ostsee 1999 aufarbeitete.
Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi
2013 wurde bekannt, dass Riemann in den 1960er-Jahren inoffizieller Mitarbeiter für die DDR-Staatssicherheit war und als solcher sein Umfeld in Thüringen ausspioniert hatte. Er selbst begründete die Tätigkeit später mit seiner kommunistischen Weltanschauung.
In seiner Zeit als Schiffbauer hatte Riemann Beiträge des damaligen Journalisten Egon Bahr gehört. Dem späteren Architekten der SPD-Ostpolitik begegnete Riemann nach dem Fall der Mauer. Sie kommunizierten intensiv, segelten zusammen auf der Ostsee. Dokumentiert wird der Austausch im gemeinsamen Band "Annäherung durch Wandel. Kalter Krieg und späte Freundschaft".