Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen beendet Frequenzen für 5,1 Milliarden Euro

Stand: 19.06.2015 15:26 Uhr

Die Versteigerung neuer Frequenzen für das schnelle, mobile Internet ist mit einem Erlös von knapp 5,1 Milliarden Euro zu Ende gegangen. Alle drei Bieter - Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland - kamen zum Zuge.

Laut Bundesnetzagentur haben die drei Bieter Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland zusammen Mobilfunkfrequenzen für knapp 5,1 Milliarden Euro ersteigert. Die Auktion war damit teurer als Experten erwartet hatten. Sie hatten mit einem Ergebnis von höchstens 4,5 Milliarden Euro gerechnet. Die Auktionserlöse fließen an den Bund und die Länder. Sie sollen zum Teil in die Förderung des Breitbandausbaus gesteckt werden.

Bei der letzten Versteigerung vor fünf Jahren legten Telekom, Vodafone und die mittlerweile fusionierten E-Plus und Telefonica zusammen 4,4 Milliarden Euro auf den Tisch. Mithilfe der erstmals versteigerten 700-Megahertz-Frequenzen (MHz) sollen künftig auch in ländlichen Regionen schnellere Internetverbindungen über Mobilfunkgeräte wie Smartphones oder Tablets möglich sein.

Vodafone zahlte am meisten

Das meiste Geld blätterte Vodafone mit 2,1 Milliarden Euro hin. Der Düsseldorfer Konzern hatte besonders großen Bedarf an den für Datenübertragungen und Telefonate wichtigen Frequenzen bei 1800 Megahertz und trieb die Preise hier hoch. Mobilfunkmarktführer Telekom zahlte 1,8 Milliarden Euro und Telefonica 1,2 Milliarden Euro.

Trotz der relativ hohen Erlöse blieb der Gesamtwert von 5,1 Milliarden Euro deutlich unter dem im Jahr 2000 gezahlten Preis für die UMTS-Frequenzen. Damals hatten die Bieter insgesamt 50,8 Milliarden Euro bezahlt.

Hintergrund
Der Bund ist Eigentümer der Frequenzen und versteigert die Lizenzen für die Nutzung - meist für zwei Jahrzehnte. Bei dieser Auktion wurden vor allem die sogenannten GSM-Bänder versteigert, auf denen seit Anfang der neunziger Jahre telefoniert wird. Die Lizenzen für diese 900- und 1800-Megahertz-Frequenzen laufen Ende 2016 aus.

Unter den Hammer sind auch bislang nicht genutzte 1500-Megahertz- und vor allem 700 Megahertz-Frequenzen gekommen. Die 700 Megahertz-Frequenzen wurden erstmals in Europa verkauft und sind besonders dafür geeignet, um abgelegene Landstriche mit schnellem Internet zu versorgen. Denn grundsätzlich gilt: Je niedriger die Frequenz, desto weiter tragen die Funkwellen.

Allerdings wird der Bereich derzeit für Fernsehübertragungen per Antenne genutzt. Die Abschaltung beginnt bald und TV-Zuschauer müssen sich ab dem Frühjahr 2016 einen neuen Empfänger kaufen. Dank des künftig eingesetzten neuen Standards DVB-T2 flimmern die Bilder dann in HD, also gestochen scharf, über die Mattscheibe.

Besonders umkämpft waren die GSM-Frequenzen aus den Bereichen 900 und 1800 Megahertz. In diesen Bereichen lassen sich große Datenmengen über kurze Strecken transportieren. Die Anbieter können mit ihnen die Nutzer in Ballungsräumen versorgen.