Gesundheitsministerium Lauterbach will Nierenspenden erleichtern
Bei Nierenspenden kommt das Organ oft von Partnerin oder Partner - doch manchmal ist es nicht kompatibel. Künftig sollen laut einem Entwurf Spenden zwischen zwei Paaren auch dann möglich sein, wenn sie sich nicht nahestehen.
Karl Lauterbach hat schon laut darüber nachgedacht - jetzt scheint die Sache konkret zu werden. Der Bundesgesundheitsminister der SPD will Nierenspenden erleichtern. Das geht aus einem Entwurf für eine Änderung des entsprechenden Gesetzes hervor, der dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt.
Kernpunkt: Anders als heute sollen in Zukunft Nierenspenden zwischen Paaren auch dann erlaubt sein, wenn sich die Paare persönlich nicht nahestehen. Es geht um Fälle, bei denen die Kranken keine Niere von ihrer Partnerin oder ihrem Partner bekommen können, weil das Organ wegen medizinischer Probleme wieder abgestoßen würde.
Die Idee ist, dass dann in Zukunft Paare zusammengebracht werden, von denen jeweils ein Teil bereit ist zur Spende und der andere eine Spende braucht. Laut Referentenentwurf soll diese sogenannte Überkreuzspende anonym erfolgen und von Transplantationszentren organisiert werden. Mit der Anonymität soll den Angaben zufolge verhindert werden, dass Geld für ein Organ gezahlt wird
Bisher enges Verhältnis vorgeschrieben
Bisher sind Lebendorganspenden in Deutschland Verwandten, Eheleuten und anderen vorbehalten, die ein enges Verhältnis zur Empfängerin oder zum Empfänger haben. Aber: Es gibt nicht genügend Organe für die vielen Menschen, die auf eine Niere warten. Allein im Jahr 2022 sind laut Gesundheitsministerium fast 340 Menschen in Deutschland gestorben, die auf der Warteliste für eine Nierenspende standen.