Ukraine-Krieg Tausende gehen auf die Straße
In vielen Städten sind Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die russische Invasion und gegen Putin zu demonstrieren. Auch in Russland wurde in Dutzenden Städten protestiert. Dort gab es viele Festnahmen.
In vielen Städten haben am Donnerstag Menschen gegen den russischen Angriffskrieg protestiert. Sie versammelten sich vor Botschaften Russlands und der Ukraine und auf großen Plätzen.
In Berlin demonstrierten mehrere Tausend Menschen bei Kundgebungen am Brandenburger Tor und vor dem Kanzleramt. Das Berliner Wahrzeichen wurde die zweite Nacht in Folge in den ukrainischen Nationalfarben blau und gelb angestrahlt.
Auf dem Platz davor versammelten sich nach Polizeiangaben 2500 Menschen, weitere 1000, darunter viele Exil-Ukrainer, demonstrierten vor dem Kanzleramt. Außerdem gab es über den Tag verteilt Demos gegen die russische Invasion, darunter auch vor den Botschaften Russlands und der Ukraine. Die Kirchen hatten für den Abend zu Friedensgebeten aufgerufen.
Protestiert wurde auch in anderen Bundesländern, darunter Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg.
Demos in Europa
In Tschechien gingen mehrere Tausend Menschen auf die Straßen, um Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen. In der Hauptstadt Prag trafen sich 3000 Menschen auf dem Wenzelsplatz. Sie hielten Spruchbänder wie "Stoppt Putin" und "Wir geben die Ukraine nicht auf" hoch.
Vor der russischen Botschaft versammelten sich 2000 Menschen und sangen die ukrainische Nationalhymne und Protestlieder aus der Zeit des Einmarsches von Warschauer Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei im Jahr 1968. Auch in Brno, Ostrava und Olomouc demonstrierten Menschen.
Auch vor den russischen Botschaften in Warschau und Paris versammelten sich Hunderte. Sie schwenkten ukrainische Fahnen und forderten ein Ende des Krieges. Auch in Brüssel, Den Haag und Nizza gab es Proteste.
In der ungarischen Hauptstadt Budapest protestierten mehrere Tausend Menschen nicht nur gegen den Krieg, sondern auch gegen Ungarns Ministerpräsidenten Orban. Sie warfen ihm eine Moskau-freundliche Politik vor und forderten ein klares Bekenntnis zum Westen.
Weitere Demos gab es unter anderem in Athen, Wien und der georgischen Hauptstadt Tbilisi.
Viele Festnahmen in Russland
Auch in Russland demonstrierten Menschen gegen den Krieg, dabei kam es wie erwartet zu zahlreichen Festnahmen. In Moskau riefen auf dem zentralen Puschkinplatz etwa 1000 Menschen "Nein zum Krieg!". Die Bürgerrechtsorganisation Owd-Info zählte Proteste in 44 Städten und mehr als 1700 Festnahmen.
Die Demos in Russland sollen die größten seit der Festnahme des Kreml-Gegners Alexej Nawalny im vergangenen Jahr gewesen sein. Die russischen Behörden hatten zuvor vor Demonstrationen gewarnt und harte Strafen angedroht.