Berlin und Halle Razzia gegen mutmaßliche Schleuser
In Berlin und Sachsen-Anhalt sind Einsatzkräfte der Polizei gegen Mitglieder einer mutmaßlichen Schleuserbande vorgegangen. Viele Wohnungen und Büros wurden seit dem Morgen durchsucht. Laut Polizei wurden fünf Haftbefehle vollstreckt.
Mit einer Razzia in Berlin und Halle in Sachsen-Anhalt sind etwa 400 Polizisten gegen eine mutmaßliche Schleuserbande vorgegangen. Deren Mitglieder sollen vor allem Menschen aus dem Irak und der Türkei nach Deutschland gebracht haben.
In Berlin wurden bei der Aktion 25 Wohnungen und Gewerberäume durchsucht, wie der rbb berichtet. Der Einsatz fand demnach unter anderem in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte, Reinickendorf und Treptow-Köpenick statt. Auch in Halle wurden laut MDR Wohnungen und Büros von den Beamten durchsucht. An der Razzia waren auch das Berliner Landeskriminalamt, die Berliner Staatsanwaltschaft sowie Spezialeinsatzkommandos wie die GSG 9 der Bundespolizei beteiligt.
Gegen fünf Tatverdächtige seien Haftbefehle vollstreckt worden, teilte die Bundespolizei mit. Vier Festnahmen erfolgten demnach in Berlin, eine gab es in Halle. Insgesamt werde gegen 18 verdächtige Personen ermittelt, unter anderem wegen des Vorwurfs des gewerbsmäßigen Einschleusens von Menschen.
Per Flug nach Sarajevo, dann per Auto über die Balkanroute
Den mutmaßlichen Mitgliedern der Bande wird vorgeworfen, mindestens 90 Menschen nach Deutschland eingeschleust zu haben. Die Migranten sollen zunächst per Flugzeug von Istanbul nach Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, gereist sein und wurden anschließend wohl per Auto über die sogenannte Balkanroute nach Deutschland gebracht. Bis zu 10.000 Euro sollen die mutmaßlichen Schleuser pro Person verlangt haben.
Weiteren Angaben der Bundespolizei zufolge hielten sich in mehreren der durchsuchten Wohnungen Menschen auf, die möglicherweise eingeschleust wurden und deren Herkunft und Aufenthaltsstatus nun überprüft werde. Zudem hätten die Beamten bei der Razzia Beweismaterial wie etwa Handys beschlagnahmt, um deren Daten auszuwerten. Ziel war es außerdem, auch Geld und andere Vermögenswerte sicherzustellen.