Das Alno Werk in Pfullendorf.

Baden-Württemberg Alno-Insolvenz: Prozess gegen Ex-Vorstände des Küchenherstellers beginnt

Stand: 13.01.2025 13:43 Uhr

2017 legte der Küchenhersteller Alno eine Insolvenz hin. Nun geht es vor dem Landgericht Stuttgart um die Frage, ob dabei alles mit rechten Dingen zuging.

Zwei ehemalige Vorstandsmitglieder des Küchenherstellers Alno stehen seit Montag wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und Untreue vor einer Wirtschaftsstrafkammer vor dem Stuttgarter Landgericht. Einem dritten Angeklagten wird Beihilfe zur Untreue vorgeworfen.

War das Unternehmen schon vor 2017 zahlungsunfähig?

Das einstige Traditionsunternehmen Alno mit Sitz im schwäbischen Pfullendorf (Landkreis Sigmaringen) und Tochterfirmen hatten im Sommer 2017 Insolvenz angemeldet. Die Staatsanwaltschaft geht allerdings nach ihren Ermittlungen davon aus, dass das Unternehmen schon früher zahlungsunfähig war und die zwei ehemaligen Vorstandsmitglieder dies wussten. Die Verteidigung wirft der Staatsanwaltschaft dagegen mangelhafte Ermittlungen vor. Unter anderem seien Gutachten von öffentlichen Sachverständigen nicht berücksichtigt worden. Die Anklageschrift zeichne ein unzutreffendes Bild der Angeklagten.

Ein Investor hatte im Zuge des Insolvenzverfahrens wesentliche Teile von Alno anschließend übernommen. Die Küchenproduktion wurde noch eine Weile weitergeführt. Doch auch dieses Unternehmen ging schließlich in die Insolvenz.

Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft neun Personen angeklagt. Gegen sechs wurde das Verfahren inzwischen eingestellt. Sie mussten Geldstrafen von bis zu 30.000 Euro bezahlen. Für den Prozess gegen die drei übrig gebliebenen Angeklagten sind von der Wirtschaftsstrafkammer zunächst Termine bis Anfang September terminiert.

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