Arnd Franz, der Vorstandsvorsitzende des Autozulieferers Mahle.

Baden-Württemberg Autozulieferer Mahle 2024 mit deutlichem Umsatzrückgang

Stand: 11.01.2025 15:46 Uhr

Die Wirtschaft steckt in einer Krise, die Autoindustrie verliert an Fahrt. Ein Dominoeffekt liegt da nahe. Auch der Zulieferer Mahle spürt das. Die Zahlen laufen rückwärts.

Der Umsatz beim Autozulieferer Mahle ging 2024 nach einer vorläufigen Berechnung auf 11,7 Milliarden Euro zurück. Das teilte der Vorstandschef Arnd Franz der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Stuttgart mit. Zum Vergleich: 2023 hatte der Erlös des Stiftungsunternehmens noch gut 12,8 Milliarden Euro betragen.

Keine Impulse aus China

2024 sei ein sehr anspruchsvolles Jahr gewesen. Die Märkte hätten sich teilweise schwächer entwickelt als erwartet, vor allem in Europa und Nordamerika, sagte Franz im Gespräch mit der dpa. Asien sei vom Umsatzrückgang nicht so stark betroffen gewesen. China habe für Mahle keine Wachstumsimpulse gebracht. Indien und Südamerika hingegen hätten sich positiv entwickelt.

Mahle: Ausblick für 2025 schwierig

Der Ausblick für das laufende Jahr habe sich in den letzten Wochen noch einmal deutlich eingetrübt. Es sei sehr schwierig, Vorhersagen zu treffen. Die Nachfrage durch die Autohersteller werde weiterhin sehr verhalten sein, und die politische Großwetterlage mache es nicht einfacher.

Mahle befindet sich gleichfalls wie andere Zulieferer im Umbau - weg vom Verbrenner hin zur Elektromobilität. Vor diesem Hintergrund wurden Ende 2024 wie bereits bekannt die Werke in Gaildorf (Kreis Schwäbisch Hall) und im österreichischen Mattighofen geschlossen. In den USA soll im ersten Quartal 2025 eine Produktionsstätte in Charleston dicht gemacht werden. Aktuell gibt es 18 Werke in Deutschland. Ende Juni waren im Inland 9.990 Personen beschäftigt und 69.529 Menschen weltweit.

Mahle-Vorsitzender fordert Überarbeitung der CO2-Regulierung

Ab 2035 soll in der EU ein Verbrennerverbot gelten, das liegt auch an den sehr strikten CO2-Zielen in der Europäischen Union. Franz fordert eine Überprüfung von Verbrenner-Aus in der EU. "Wir brauchen eine grundsätzliche Überarbeitung der CO2-Regulierung, die nicht nur die Auspuffemissionen berücksichtigt, sondern eine ganzheitliche Lebenszyklusbetrachtung vorsieht und Platz für Hybridantriebe und fortschrittliche nachhaltige Kraftstoffe lässt." Notwendig seien alle Technologien, um CO2 schon in diesem Jahrzehnt zu reduzieren.

Sendung am Sa., 11.1.2025 10:00 Uhr, SWR4 Sprechstunde, SWR4

Autoindustrie und ihre Zulieferer