So sah die Premiere der Oper "Der Freischütz" bei den Bregenzer Festspielen 2024 aus

Baden-Württemberg Viel Applaus für "Der Freischütz" bei den Bregenzer Festspielen

Stand: 18.07.2024 04:25 Uhr

Zum Start der 78. Bregenzer Festspiele hat am Mittwochabend die Oper "Der Freischütz" auf der Seebühne Premiere gefeiert. Die Aufführung erhielt von den rund 7.000 Zuschauern viel Beifall.

Mit der romantischen Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber, 1821 uraufgeführt, haben die diesjährigen Bregenzer Festspielen am Mittwoch begonnen. Die Premiere vor rund 7.000 Zuschauerinnen und Zuschauern erhielt viel Beifall. Sie blieb - anders als die letzten Proben - von Starkregen und Gewittern verschont.

Das Bühnenbild, das der Münchner Opern- und Filmregisseur Philipp Stölzl entworfen hat, ist ein schneebedecktes, verfallenes Dorf am Ende des Dreißigjährigen Kriegs.

Bregenzer Festspiele sind für Wirtschaft und Tourismus gut

Feierlich eröffnet worden war die 78. Festspielsaison traditionell vom österreichischen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen vor gut 1.800 geladenen Gästen am Mittwochvormittag im Festspielhaus. Er kritisierte in seiner Ansprache das überhand nehmende Schubladen-Denken, das Einteilen der Welt in Schwarz oder Weiß, Entweder-Oder.

Das 'Entweder-Oder' mag zwar ein willkommenes Ordnungssystem sein, aber: Es spaltet uns. [...] Es verhindert oft sogar, dass wir uns vernünftig verständigen. Alexander van der Bellen, österreichischer Bundespräsident

Die Bregenzer Festspiele finden seit 1946 am Bodensee statt, sie sind auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Einer neuen Studie von Einzelhandel und Tourismus zufolge geben die Festspielgäste pro Saison etwa 30 Millionen Euro in Vorarlberg aus.

Und so sieht es hinter dem Bühnenbild zu "Der Freischütz" auf der Seebühne aus:

Ein verfallenes Dorf im Winter - das ist als Bühnenbild auf der Seebühne im Hochsommer äußerst schräg. Aber nicht die einzige verrückte Idee der vergangenen Jahre bei den Bregenzer Festspielen.

So sahen ungewöhnliche Bühnenbilder bisher aus:

28 Mal wird "Der Freischütz" in diesem Jahr zu sehen sein. Die Aufführungen im Juli seien weitgehend ausverkauft, für August gebe es aber noch Karten, so die Festspiele. Regie führt der Münchner Opern- und Filmregisseur Philipp Stölzl. Er hatte auf der Seebühne bereits 2019 und 2021 Verdis "Rigoletto" inszeniert. Stölzl ist auch für das Bühnenbild verantwortlich.

Der Freischütz' ist eine sehr dunkle Geschichte. Und da hat man hier einen Ort, der eigentlich nach dem Dreißigjährigen Krieg ist, aber auch nach einer Flutkatastrophe: Die Kirche ist schon halb untergegangen, die Särge schwimmen herum, der Friedhof ist überflutet, und du hast das Gefühl, zieh dich warm an, und du musst um deinen Platz in diesem Dorf ringen und alles steht gegen dich. Philipp Stölzl, Regisseur und Bühnenbildner

Insgesamt rechnen die Bregenzer Festspiele mit bis zu 220.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Bis zum 18. August gibt es 83 Veranstaltungen, neben der Seebühne auch im Festspielhaus, im Kornmarkttheater, im Kunsthaus Bregenz und auf der Werkstattbühne.

Worum geht es in der Oper "Der Freischütz"?

Der Jägerbursche Max ist eigentlich ein guter Schütze, hat aber schon länger nicht mehr getroffen. Er will Agathe heiraten, deren Vater ist der fürstliche Erbförster Kuno. Ein alter Brauch will es, dass der Heiratswillige mit einem Probeschuss seine Treffsicherheit beweisen muss.
Kaspar, ebenfalls Jägerbursche und auch in Agathe verliebt, aber zurückgewiesen, macht Max weis, er könne nur mit einer "Freikugel" treffen, die müsse er um Mitternacht mit dem Teufel in der Wolfsschlucht gießen. Kaspar schließt einen Pakt mit dem Teufel Samiel, damit die letzte von sieben Freikugeln Agathe trifft.
Beim Probeschießen für die Hand Agathes ist auch der Fürst Ottokar anwesend. Die "Freikugel" von Max trifft nicht Agathe, sondern Kaspar, denn ein Eremit hat den bösen Bann des Teufels aufgehoben.
Trotzdem will der Fürst den Jägerburschen Max wegen der "Freikugeln" verbannen. Die Fürsprache des Eremiten lässt ihn am Ende Milde walten, Max und Agathe dürfen heiraten.

Sendung am Do., 18.7.2024 6:00 Uhr, SWR4 BW am Morgen, SWR4 Baden-Württemberg

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