Die Landesvorsitzende Jessica Tatti vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) Baden-Württemberg bei einem Pressestatement

Baden-Württemberg BSW: Jessica Tatti ist BW-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl

Stand: 22.12.2024 20:34 Uhr

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) geht mit 12 Kandidaten aus Baden-Württemberg in den Bundestagswahlkampf. Die Mitgliederversammlung wählte Jessica Tatti auf Listenplatz eins.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht in Baden-Württemberg zieht mit der Landesvorsitzenden und Reutlinger Bundestagsabgeordneten Jessica Tatti an der Spitze in den Bundestagswahlkampf. Die Delegierten wählten die Reutlinger Politikerin mit 98,1 Prozent der Stimmen auf Platz eins der Landesliste für die vorgezogene Bundestagswahl, die voraussichtlich am 23. Februar 2025 stattfinden wird. Insgesamt tritt das BSW in Baden-Württemberg mit 12 Kandidatinnen und Kandidaten an.

Diese vier BSW-Mitglieder kandidieren auf den vorderen Listenplätzen

Jessica Tatti sagte am Sonntag, sie wolle sich für Kita-Plätze, sanierte Schulen und mehr Lehrkräfte einsetzen. Tatti war zuvor Mitglied der Partei Die Linke und ist mit Gründung zum BSW übergetreten. Sie ist seit 2017 im Bundestag. Seit Gründung des Landesverbandes ist sie Vorsitzende, gemeinsam mit Manfred Hentz. Dieser kam mit 84,6 Prozent der Stimmen auf Listenplatz zwei. In seiner Bewerbungsrede arbeitete sich Hentz an CDU-Chef Merz ab. Dieser stehe für alte, längst gescheiterte Rezepte wie die Schuldenbremse, das komme einer Investitions- und Zukunftsbremse gleich, so Hentz. Der Mosbacher Hochschulprofessor war bis vor einem Jahr SPD-Mitglied. Er hatte aber kein politisches Mandat inne.

Auf den weiteren Plätzen folgen mit 86,5 Prozent Ralph Suikat, Bundesschatzmeister des BSW und Unternehmer aus Karlsruhe, sowie Richard Pitterle, Landesschatzmeister des BSW in Baden-Württemberg und Ex-Bundestagsmitglied aus Sindelfingen, mit 88,5 Prozent. Pitterle war wie Tatti zuvor Mitglied der Linkspartei.

BSW-Kandidaten: Ein Millionär ist auf Listenplatz drei

Unter den Spitzenkandidierenden ragt besonders Ralph Suikat heraus. Der Karlsruher Millionär gründete nach seinem Studium 1993 mit einem Geschäftspartner die STP-Unternehmensgruppe. 2016 verkaufte er seine Anteile. Seither engagiert sich der 59-Jährige als sogenannter Impact-Investor und tritt für ein faires und nachhaltiges Wirtschaftssystem ein. Durch eigene Arbeit an Vermögen zu kommen, werde immer schwerer, das werde das BSW ändern, so Suikat, der zugleich für eine stärkere Besteuerung hoher und sehr hoher Vermögen plädiert und unter anderem die Initiative "Taxmenow" ("Besteuert mich jetzt") unterstützt. Diese setzt sich unter anderem für eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer für Millionen- und Milliardenvermögen ein.

Der Landesverband Baden-Württemberg des Bündnis Sahra Wagenknecht hatte sich erst im Oktober gegründet. Ihm gehören derzeit 69 Frauen und Männer an. Laut dem jüngsten BW-Trend würden bei der Sonntagsfrage 4 Prozent das BSW in den Bundestag wählen.

Sendung am So., 22.12.2024 15:00 Uhr, SWR1 BW Nachrichten - SWR1

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