![Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad bei einer Diskussion im europäischen Hauptquartier der Vereinten Nationen. (Archivbild) | dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/KEYSTONE | Salvatore Di Nolfi Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad bei einer Diskussion im europäischen Hauptquartier der Vereinten Nationen. (Archivbild)](https://images.tagesschau.de/image/9f61ac45-20eb-47c6-8472-158588fa7b5c/AAABkHg8tJs/AAABjwnlXhk/original/swr-22204.jpg?overlay=32ddf443-a54b-45ba-8424-e2a8000d64c0&overlayModificationDate=AAABjb01cZs)
Baden-Württemberg Gedenken an den Völkermord an Jesiden - Nadia Murad und Kretschmann weihen Denkmal ein
In Stuttgart wird der Opfer des Völkermords an Jesiden gedacht. Zum zehnjährigen Jahrestags weiht Ministerpräsident Kretschmann mit der Überlebenden Nadia Murad ein Denkmal ein.
Am Mittwochnachmittag wird in Stuttgart der Opfer des Völkermords an den Jesidinnen und Jesiden durch den sogenannten Islamischen Staat gedacht. Anlässlich des zehnjährigen Jahrestags ist die Friedensnobelpreisträgerin und Jesidin Nadia Murad zu Gast. Gemeinsam mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) weiht sie ein Denkmal ein, das künftig in der Stuttgarter Staatsgalerie an das Leid der Jesidinnen und Jesiden erinnern soll. Das Denkmal besteht aus einer lebensgroßen Mutter-Kind-Skulptur. Die Veranstaltung findet unter dem Titel "Mutterschaft und Gerechtigkeit: Ein mobiles Mahnmal für Überlebende weltweit" statt.
Angriff auf Jesiden im Nordirak vor zehn Jahren
Vor zehn Jahren, im August 2014, überfiel der sogenannte Islamische Staat die Jesiden im Nordirak. Tausende wurden systematisch ermordet, verschleppt und vergewaltigt. Nadia Murad ist eine der Überlebenden dieses Genozids. Sie erhielt, wie rund 1.100 andere Jesidinnen, per Sonderkontingent Schutz in Baden-Württemberg. Seither macht Murad als UN-Sonderbotschafterin auf die Notlage der Überlebenden aufmerksam und erhielt 2018 den Friedensnobelpreis.
Jesidinnen sind teils von Abschiebung bedroht
Die nach Baden-Württemberg geretteten Jesidinnen warten seit mehreren Jahren auf den versprochenen Familiennachzug von 18 Ehemännern. Gleichzeitig sind aktuell einzelne Jesidinnen und Jesiden von Abschiebung bedroht.