Baden-Württemberg Grüne in Baden-Württemberg stellen sich für Bundestagswahl auf
Parteichefin Brantner und Vorgängerin Lang kandidieren für die vorderen Listenplätze in BW. Beim Parteitag wird auch die Zukunft der Grünen nach der Amtszeit von Winfried Kretschmann Thema sein.
Am Wochenende findet der Landesparteitag der baden-württembergischen Grünen in Reutlingen statt. Am ersten Tag stellt die Partei ihre Landesliste für die Bundestagswahl auf. Cem Özdemir, der designierte Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026, wird zu Beginn des Listenparteitages in der Reutlinger Stadthalle eine Rede halten. Der Bundeslandwirtschaftsminister hat seit dem Ende der Ampelkoalition auch das Wissenschaftsministerium übernommen.
Grüne in Baden-Württemberg wollen Geschlossenheit zeigen
Die Grünen, so ist es aus der Partei zu hören, wollen im Bundestagswahlkampf Geschlossenheit und Einigkeit zeigen. Schwierige Anträge würden deshalb nicht auf der Tagesordnung stehen. Die Grünen in Baden-Württemberg wollen beweisen, dass sie auch ohne große Debatten durch das Wochenende kommen. "Ich erwarte einen harmonischen Parteitag", sagte auch die Sprecherin der Grünen Jugend in Baden-Württemberg, Tamara Stoll.
Parteichefin Brantner und Vorgängerin Lang kandidieren für die vorderen Plätze
Für den Spitzenplatz eins der Liste für die Bundestagswahl am 23. Februar kandidiert Franziska Brantner aus dem Wahlkreis Heidelberg, die neue Bundesvorsitzende der Grünen. Für Platz zwei kandidiert ihre Vorgängerin aus dem Wahlkreis Backnang/Schwäbisch Gmünd, Ricarda Lang. Auf Platz drei steht die Bundestagsabgeordnete Agnieszka Brugger aus Ravensburg. Für die ersten drei Plätze wird nicht mit prominenten Gegenkandidaten gerechnet. Bei der letzten Bundestagswahl 2021 haben die ersten 18 Kandidatinnen und Kandidaten auf der Liste den Einzug in den Bundestag geschafft.
Grüne laut BW-Trend im Umfragetief
Einen Tag später findet in der Stadthalle Reutlingen der jährliche Parteitag der Grünen statt. Das Scheitern der Ampelkoalition in Berlin ist eine Hypothek für die sonst erfolgsverwöhnten Grünen in Baden-Württemberg. Die letzte Wahlumfrage war im Oktober, noch vor dem Bruch der Koalition. Sie fiel für die Grünen so schlecht wie noch nie zuvor während der gesamten Regierungszeit aus. Die Grünen kamen im BW-Trend nur noch auf 18 Prozent. Der Kretschmann-Bonus scheint aufgebraucht.
Hinzu kommen regelmäßige Seitenhiebe aus dem Nachbarland Bayern. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wird nicht müde, immer wieder zu betonen, dass er die Grünen nicht in der künftigen Bundesregierung haben möchte. Der baden-württembergische Ministerpräsident hält dagegen: "Ich weiß gar nicht, wo das Problem liegt. Ich regiere seit Jahren erfolgreich mit der CDU. Diese Bündnisse gibt es auch in anderen Bundesländern", sagte er diese Woche. Kretschmann will beim Parteitag, so ist zu hören, vor allem über Wirtschaftspolitik sprechen.
Automobilindustrie: Viele Firmen in Baden-Württemberg in der Krise
Im Autoland Baden-Württemberg stecken viele Unternehmen in der Krise. Seit Jahren warnt er, es sei kein Naturgesetz, dass die Automobilhersteller im Land ewig bestehen würden. Man müsse alles dafür tun, dass Baden-Württemberg Autoland bleibe.
Für Gespräche über seine persönliche Bilanz steht Winfried Kretschmann noch nicht zur Verfügung. Darauf angesprochen betont er immer wieder, dass es dafür viel zu früh sei, schließlich sei er noch über ein Jahr im Amt. Doch in Reutlingen fällt der Startschuss für den Wahlkampf der Grünen. Zunächst geht es um die Bundestagswahl, schon bald danach dann um das Erbe von Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Sendung am Sa., 7.12.2024 5:00 Uhr, Guten Morgen Baden-Württemberg, SWR1 Baden-Württemberg