Baden-Württemberg Höri-Mordprozess: Polizei findet Leiche nach fünf Jahren
Im Prozess um den sogenannten Höri-Mordfall ohne Leiche gibt es wohl einen Durchbruch: Nach einem Hinweis des Angeklagten hat die Polizei in Hemmenhofen eine Leiche gefunden.
Fünf Jahre lang hatte die Polizei im sogenannten Höri-Mordfall ohne Leiche nach den sterblichen Überresten des Opfers gesucht. Nun haben die Ermittler sie wohl gefunden. Wie das Landgericht Konstanz am Mittwoch mitteilte, fand die Polizei am mutmaßlichen Tatort, einem Grundstück in Hemmenhofen auf der Halbinsel Höri (Kreis Konstanz), eine Leiche. Der Leichnam werde nun in der Rechtsmedizin untersucht. Der Angeklagte hatte den Ermittlern einen Hinweis darauf gegeben, wo er die Leiche des Opfers vergraben habe.
Angeklagt ist ein 48-jähriger Mann. Er muss sich seit Oktober vor dem Landgericht Konstanz verantworten. Ihm wird vorgeworfen, einen 51-Jährigen vor fünf Jahren getötet zu haben.
Hat der Angeklagte die Leiche chemisch aufgelöst?
Was ist mit der Leiche eines getöteten 51-Jährigen aus Hemmenhofen auf der Höri (Kreis Konstanz) geschehen? Diese Frage beschäftigt die Ermittler seit gut fünf Jahren. Die Staatsanwaltschaft war davon überzeugt: der Mann, der sich wegen des Mordes aus Habgier an dem 51-Jährigen vor dem Landgericht Konstanz verantworten muss, habe die Leiche zerstückelt und in einer chemischen Substanz aufgelöst. Stimmt nicht, sagte der Angeklagte nun und brach damit erstmals sein Schweigen.
Er habe die Leiche nur vergraben. Daraufhin führte er die Ermittler zur Leiche. Die Polizei hatte in den vergangenen Jahren immer wieder ergebnislos nach der Leiche gesucht. Der Angeklagte, ein Ex-Freund der Halbschwester des Opfers, war erst in diesem Sommer in seiner Wohnung in Kleve in Nordrhein-Westfalen festgenommen worden, nachdem er verdeckten Ermittlern entsprechende Hinweise zur Tat geliefert hatte.
Sendung am Mi., 27.11.2024 16:30 Uhr, SWR4 BW Studio Friedrichshafen