
Baden-Württemberg Illegale Autorennen: Diese Strafen drohen den Beteiligten
Gleich zwei schwere Unfälle ereigneten sich am Donnerstag in BW. Bei beiden steht der Verdacht von illegalen Autorennen im Raum. Welche Konsequenzen das haben könnte.
Illegale Autorennen gelten seit 2017 als Straftat. Wer daran teilnimmt oder ein Rennen organisiert, kann bis zu zwei Jahre in Haft kommen. Werden bei dem Rennen auch Menschen gefährdet, reicht der Strafrahmen bis zu fünf Jahren Haft. Kommt ein Mensch ums Leben oder wird schwer verletzt, sieht das Strafgesetzbuch eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft vor.
Die Raser können aber noch deutlich härtere Strafen bekommen - etwa dann, wenn Gerichte zu dem Schluss kommen, dass die Tat als Totschlag oder gar als Mord zu werten ist. Dann kann sogar eine lebenslange Haftstrafe verhängt werden, bei Totschlag jedoch mindestens fünf Jahre Gefängnis.
Der Verkehrspsychologe Patrick Grieser über die Ursachen solcher Unfälle:
Was kann man gegen Unfälle verursacht durch Raser machen, Herr Grieser?
Solche Mordverfahren sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Das Landgericht Heilbronn verurteilte beispielsweise im April vergangenen Jahres einen damals 20-Jährigen zu einer Jugendstrafe von neun Jahren Haft. Der Raser hatte in der Heilbronner Innenstadt einen Unfall verursacht, bei dem ein 42-Jähriger ums Leben kam.
Zwei mutmaßliche Rennen am Donnerstag
Strafen in dieser Größenordnung könnten auch zwei Autofahrern drohen, die sich am Donnerstagabend mutmaßlich ein Autorennen in Ludwigsburg geliefert haben sollen. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft waren sie mit stark überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, bevor es zu einem schweren Unfall kam. Zwei unbeteiligte Frauen kamen dabei ums Leben. Während einer der Fahrer von der Polizei festgenommen wurde, ist der andere weiter flüchtig.
In die gleiche Richtung ermittelt die Polizei nach einem Unfall auf der A81. Laut Polizei haben sich am Donnerstagmittag zwischen den Anschlussstellen Ilsfeld und Mundelsheim zwei Fahrzeuge augenscheinlich ein Rennen geliefert. Dabei hat ein 25-Jähriger die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und ist in einen Sattelschlepper geprallt. Der Fahrer des anderen Fahrzeugs, ein weißer VW Golf oder Polo, ist weiter flüchtig und wird von der Polizei gesucht. Bei dem Unfall entstand laut Polizei ein Sachschaden von rund 8.000 Euro - verletzt wurde niemand.