Baden-Württemberg Klirrende Kälte: Hilfe für Obdachlose in Reutlingen
Besonders die Nächte sind momentan sehr frostig. Dies trifft vor allem obdachlose Menschen. Deshalb bieten Organisationen wie die Arbeiterwohlfahrt Reutlingen Hilfe an.
Bis zu Minus 8 Grad zeigen die Thermometer derzeit nachts. Gefährlich kalt für Menschen, die keine Bleibe haben. Deshalb bieten Organisationen und Kommunen mit sogenannten Wärmestuben und Übernachtungsmöglichkeiten Hilfe an.
Reutlingen: Wärmestuben noch nicht überlastet
Noch gibt es freie Betten für obdachlose Menschen bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Reutlingen, sagte Michael Schaller dem SWR. Die Wärmestube, ein Ort an dem sich Bedürftige aufwärmen und stärken können, ist gut ausgelastet, aber noch nicht überlastet. Das Jakobushaus in Balingen hat auch noch ein paar Betten frei und verteilt auch Kälteschutzpakete mit Thermoskannen und Schlafsäcken. Im Tübinger Dornahof hingegen können keine weiteren Menschen mehr für Übernachtungen aufgenommen werden, die Kapazitäten sind erschöpft.
Städte und Gemeinden sind verpflichtet, obdachlosen Menschen Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten. Markus Wössner, AWO Tuttlingen
Auch die AWO in Tuttlingen kann noch obdachlose Menschen bei sich übernachten lassen, so Markus Wössner. Er kritisiert, dass es grundsätzlich zu wenige Schlafplätze für Wohnungslose gibt. Städte und Gemeinden seien verpflichtet, Obdachlosen eine Übernachtungsmöglichkeit anzubieten, so Wössner.
Freudenstadt: Keiner wird abgewiesen
Die Erlacher Höhe in Freudenstadt ist voll belegt. Abteilungsleiter Wolfgang Günther versichert aber, dass bei Minusgraden in Freudenstadt niemand abgewiesen werde, doch müssten Bedürftige dann zum Teil in der Küche oder anderen Räumen übernachten. Günther bemängelt, dass es in Freudenstadt noch immer keinen durchgängigen Erfrierungsschutz wie beispielsweise die Ulmer Nester gibt. Das sind kleine Holzhütten, in denen Obdachlose übernachten können.
Sendung am Sa., 28.12.2024 6:35 Uhr, SWR4 BW Studio Tübingen - Regionalnachrichten