Eine Gaskugel bei Nacht

Baden-Württemberg Mann klettert in Sicherheitsbereich um Konstanzer Gaskugel

Stand: 27.06.2024 13:07 Uhr

Stadtwerke sind kritische Infrastruktur und besonders geschützt. Da lässt aufhorchen, dass in Konstanz ein Mann kürzlich in den Sicherheitsbereich um die bekannte Gaskugel kletterte.

Ein Mann ist vergangene Woche in den Sicherheitsbereich um die Gaskugel der Stadtwerke Konstanz geklettert. Alarm wurde ausgelöst, eine Gefahr habe jedoch nicht bestanden, so Stadtwerke und Polizei. Die Hintergründe sind noch unklar. Zunächst hatte der "Südkurier" berichtet.

Der Mann sei nur zwei Minuten im Sicherheitsbereich gewesen, so ein Sprecher der Stadtwerke Konstanz auf SWR-Anfrage am Donnerstag. Das Alarmsystem sei sofort angesprungen, die Videoüberwachung lief. Mitarbeiter riefen die Polizei. Bevor die eintraf, war der bis dato Unbekannte aber schon wieder verschwunden.

Mann kommt von sich aus zur Polizei - Beamte erkennen ihn

Wenig später meldete sich der Mann dann von sich aus bei der Polizei - allerdings wegen eines ganz anderen Themas, so eine Polizeisprecherin auf SWR-Anfrage. Die Beamten erkannten ihn aber anhand der Aufnahmen aus der Videoüberwachung um die Gaskugel und hielten ihn fest.

Nun werde wegen Hausfriedensbruchs ermittelt, so die Polizeisprecherin. Da gebe es zunächst keinen Unterschied, egal ob jemand unbefugt einen Gartenzaun oder den Zaun einer kritischen Infrastruktur überwinde. Der man sei 31 Jahre alt und wohne in Konstanz. Weitere Details nannte die Polizei nicht. Auch die Hintergründe seien noch unklar.

Der "Südkurier" hatte in einem Bericht am Donnerstag spekuliert, welche Folgen ein Angriff auf die Gaskugel hätte haben können - bis hin zu einer verheerenden Explosion in Konstanz. Die Stadtwerke sehen den Vorfall jedoch zunächst als Beweis, dass die Sicherheitssysteme, die für kritische Infrastruktur auch Vorschrift seien, funktioniert hätten. Der Alarm sei schnell ausgelöst worden.

Keine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen

Man werde nun zwar noch einmal alle Bereiche genau anschauen, konkrete Verschärfungen der Sicherheit seien aber nicht nötig, so der Sprecher gegenüber dem SWR. Die Gaskugel, die immerhin mehr als eine halbe Million Liter Gas fasst, sei nicht ohne Weiteres in Brand zu setzen.

Die Polizei betont, dass zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden habe. Der 31-Jährige Verdächtige sei auf freiem Fuß.

Sendung am Do., 27.6.2024 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4

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