Beamte des Entschärfungsdienstes der Polizei sind an einem beschädigten Fahrzeug an einer Zufahrt zur Rheinbrücke im Einsatz. Nach einem Vorfall mit einem Auto in der Mannheimer Innenstadt mit mindestens einem Toten und mehreren Verletzten ist der mutmaßliche Fahrer nach Polizeiangaben festgenommen worden.

Baden-Württemberg Nach Amokfahrt in Mannheim: Ermittlungen laufen in alle Richtungen

Stand: 07.03.2025 16:29 Uhr

Nach der Todesfahrt von Mannheim hat Innenminister Strobl vor Falschbehauptungen im Netz gewarnt. Manche Leute schlachteten das schlimme Ereignis politisch aus, so Strobl.

Die Ermittlungen im Fall der Amokfahrt in Mannheim laufen nach Aussage des baden-württembergischen Innenministers Thomas Strobl (CDU) derzeit auf Hochtouren. "Es wird in alle Richtungen ermittelt", versicherte Strobl am Freitag mehrfach. Nach wie vor gebe es keine Hinweise auf eine politische, extremistische oder religiöse Motivation des Täters. Stattdessen verwies er auf eine mögliche psychische Erkrankung des Mannes, der am Montag mit seinem Auto in eine Menschenmenge gerast war und dabei zwei Menschen getötet hatte.

Innenminister: Amokfahrt wird politisch "ausgeschlachtet"

Strobl bat darum, die Ermittlungen abzuwarten. Gleichzeitig warnte er vor Falschbehauptungen im Internet. "Natürlich sind auch Leute unterwegs, die so ein schlimmes Ereignis politisch ausschlachten", so der Minister. "Da gibt es die einen, die ein rechtsextremes Netzwerk konstruieren." Auch mehrere Medien hatten in den vergangenen Tagen über einen möglichen rechtsextremen Hintergrund des Täters berichtet. "Und da gibt es die anderen, die sagen: Das ist gar kein Deutscher, sondern ein Ausländer", sagte der CDU-Politiker.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) bei einer Pressekonferenz nach der Amokfahrt in Mannheim.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) stellte auf einer Pressekonferenz am Freitag klar, dass nach der Amokfahrt in Mannheim im Internet Behauptungen kursierten, die nicht stimmten.

Strobl wies auch darauf hin, dass im Netz Ausweisdokumente eines Heidelbergers mit einem arabischen Namen verbreitet wurden. Es wurde der Anschein vermittelt, dass es sich dabei um den tatsächlichen Täter handeln würde. Strobl widersprach am Freitag deutlich. Diese Person habe nach jetzigem Ermittlungsstand nichts mit dem Tatgeschehen in Mannheim zu tun, stellte er klar. Stattdessen müsse man sich um diese Person sorgen, "weil die Hasstiraden, die auf diese Person niederprasseln, natürlich auch nicht ganz ungefährlich sind". Der Täter ist Deutscher.

Sendung am Fr., 7.3.2025 16:00 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg, SWR1 Baden-Württemberg

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