Baden-Württemberg Nach Ausbruch der Maul- und Klauenseuche: Wie ist BW vorbereitet?
Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg ist die Sorge in der Landwirtschaft groß. Kann die hochansteckende Krankheit auch Baden-Württemberg treffen?
Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einer Büffelherde in Brandenburg ist Baden-Württemberg laut Landesagrarminister Peter Hauk (CDU) gut vorbereitet. "Wir sind wachsam und können schnell in der Lage reagieren, wenn dies erforderlich wäre", erklärte er auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Jetzt ist besonnenes und der Lage angepasstes Vorgehen angesagt."
Bereits Erfahrungen mit Vogelgrippe und Afrikanischer Schweinepest
Hauk wies auf die Vogelgrippe und die Afrikanische Schweinepest hin, die bereits im Land kursierten. "Alle tierhaltenden Betriebe in Baden-Württemberg sind schon seit längerer Zeit sensibilisiert und aufgerufen, die Biosicherheitsmaßnahmen zu verstärken, um ihre Tiere bestmöglich zu schützen", sagte Hauk, wie sein Ministerium mitteilte.
Maul- und Klauenseuche: Virustyp identifiziert
Das MKS-Virus war in Proben von Wasserbüffeln aus dem brandenburgischen Ort Hönow nicht weit von der Berliner Stadtgrenze nachgewiesen worden. Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts gehen aufgrund von Wundmerkmalen der Tiere davon aus, dass die Infektion und damit die Einschleppung in den Bestand schon länger zurückliegt, wie eine Sprecherin des Landkreises Märkisch-Oderland sagte. Das Friedrich-Loeffler-Institut beschäftigt sich mit der Gesundheit von landwirtschaftlichen Nutztierarten.
Inzwischen haben Forschende den genauen Virustyp bestimmt. Die Variante des Erregers zu kennen sei ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Tierseuche, sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne). Ziel sei es, die Maul- und Klauenseuche schnell einzudämmen. Ein passender Impfstoff kann nach Angaben von Wissenschaftlern innerhalb weniger Tage hergestellt werden. Die hochansteckende Maul- und Klauenseuche ist für Huftiere wie Rinder und Schweine tödlich.
Aktuelle Lageeinschätzung kommende Woche
In der Landwirtschaft ist die Sorge vor der Maul- und Klauenseuche groß, zumal viele Betriebe bereits durch andere kursierende Krankheiten wie Blauzungenkrankheit, Afrikanische Schweinepest oder Vogelgrippe belastet sind.
Die zuständigen Ämter in Baden-Württemberg wurden bereits informiert, Klauentiere auf Blauzungenkrankheit und Maul- und Klauenseuche zu untersuchen, wie ein Sprecher des Landesagrarministeriums mitteilte. "Nach aktuellen Erkenntnissen stellt sich die Lage so dar, dass es sich um ein lokales Geschehen in Brandenburg handelt." Mit einem Verbot für Tiertransporte in Brandenburg, das zunächst bis Montag gilt, soll eine mögliche Ausbreitung in andere Regionen verhindert werden. Anfang kommender Woche werde es weitere Gespräche und eine aktuelle Lageeinschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts geben.
Keine Gefahr für Menschen bei Fleischverzehr
Wer Lebensmittel von an Maul- und Klauenseuche erkrankten Tieren verzehrt, muss keine Erkrankung befürchten. Darauf weist das Bundesinstitut für Risikobewertung hin. Infektionen des Menschen mit dem MKS-Virus seien grundsätzlich selten - und Folge eines unmittelbaren intensiven Kontakts mit erkrankten Tieren. Es sei nicht bekannt, dass eine Infektion und eine Erkrankung nach dem Verzehr von Lebensmitteln möglich sei. Auch die Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch sei nicht bekannt.
Sendung am So., 12.1.2025 3:00 Uhr, SWR3 Nachrichten