Polizisten patrouillieren auf dem Weihnachtsmarkt in der Potsdamer Innenstadt.
Player: audioGewerkschaft der Polizei kritisiert Bezahlung am Wochenende und an Feiertagen

Baden-Württemberg Polizei BW fordert mehr Geld für Wochenend- und Nachtdienste

Stand: 16.01.2025 17:31 Uhr

Die Gewerkschaft der Polizei kritisiert niedrige Zulagen in Baden-Württemberg für Wochenend- und Nachtdienste. Sie verlangt einen Zuschlag von mindestens 5 Euro pro Stunde.

Sie arbeiten, wenn andere freihaben. Dafür erhalten Polizistinnen und Polizisten Zuschläge. Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) fallen diese in Baden-Württemberg vergleichsweise gering aus. Demnach erhalten Polizeibeamtinnen und -beamte in Baden-Württemberg für Nachtdienste zusätzlich 1,28 Euro pro Stunde und an Samstagen (13 bis 20 Uhr) 64 Cent pro Stunde. An Sonn- und Feiertagen gibt es laut dem Innenministerium 3,99 Euro pro Stunde mehr.

GdP: Im Ländervergleich sieht es in BW mau aus

Laut GdP ist dies zu wenig. "Das ist ein fatales Signal an unsere Kolleginnen und Kollegen, die täglich unter hohen Belastungen ihre Arbeit leisten", so der GdP-Landesvorsitzende Gundram Lottmann.

Wer Sicherheit garantiert, verdient nicht nur Applaus, sondern eine angemessene finanzielle Anerkennung. Gundram Lottmann, Landesvorsitzender GdP

Nur in einzelnen Bundesländern wird laut GdP weniger gezahlt. So gibt es in Hamburg und Bremen beispielsweise kein extra Geld für jene, die samstags arbeiten. Sachsen wiederum zahlt an Sonn- und Feiertagen nur 3,20 Euro pro Stunde zusätzlich. In Bayern hingegen gibt es für Nachtdienste 5,24 Euro pro Stunde obendrauf. Beamtinnen und Beamte im Sonn- und Feiertagsdienst erhalten dort 4,02 Euro mehr pro Stunde. Auch etwa im Saarland, in Schleswig-Holstein, Thüringen und Hessen bekommen Polizistinnen und Polizisten höhere Zulagen als in Baden-Württemberg.

GdP verlangt Zuschlag von mindestens 5 Euro pro Stunde

Konkret fordert die GdP für Baden-Württemberg eine Anhebung der Zulagen auf mindestens 5 Euro pro Stunde für Arbeit während der Nacht und an Sonn- und Feiertagen. Auf eine Petition aus dem Jahr 2019 habe die Landesregierung nicht angemessen reagiert, so GdP-Landesvorsitzender Lottman. 14.000 Unterschriften waren dafür zusammengekommen. Und auch im Doppelhaushalt 2025/2026 werde das Thema nicht berücksichtigt.

BW-Innenministerium: Zahlen sind nicht vergleichbar

Das baden-württembergische Innenministerium verwies auf SWR-Anfrage auf eine geplante Erhöhung um 22 Cent zum ersten Februar 2025 für Sonn- und Feiertagsdienste. Im Übrigen ließen sich die Zulagensysteme der Bundesländer nicht vergleichen. Gerade im Bereich der unteren Besoldungsgruppen und Erfahrungsstufen habe es in Baden-Württemberg in den letzten Jahren deutliche Einkommensverbesserungen gegeben. So seien die Besoldungsgruppen angehoben worden.

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