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"Rent a Cop": BW verdient an Polizei-Entsendungen

Stand: 17.08.2024 13:37 Uhr

Baden-Württemberg hat in den vergangenen drei Jahren deutlich mehr Polizeibeamte zu Einsätzen an den Bund und andere Länder abgegeben als umgekehrt Kräfte angefordert. Dies geht aus einer Anfrage der Landtags-FDP hervor, die dem SWR vorliegt. Die Deutsche Polizeigewerkschaft spricht von einem Rent-a-Cop-Modell. Knut Bauer: 522 Einsätzen von baden-württembergischen Polizeibeamten in anderen Bundesländern stehen von 2021 bis 2023 gerade mal 12 Fälle gegenüber, in denen Baden-Württemberg Unterstützung erhalten hat. Das Innenministerium erklärt dies mit zufallsbedingt weniger kräfteintensiven Großeinsätzen. Als Ausgleichzahlungen hat Baden-Württemberg 8,4 Millionen Euro erhalten. FDP-Innenexpertin Goll sieht hier ein Geschäftsmodell zu Lasten der Beamten. Das Land erhalte für Einsatzstunden nachts und am Wochenende höhere Zusatzzahlungen als die Beamten an Zulagen bekämen. Dies sei angesichts von 1,2 Millionen Überstunden jährlich empörend, so Goll. Der Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft Kusterer kritisiert gegenüber dem SWR das Verwaltungsabkommen, das zu einem Rent a Cop-Modell führe. Dem aufnehmenden Bundesland entstünden zwar Kosten, die seien allerdings nicht so hoch wie eigene Personalausgaben.

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