Bei Landwirt Matthias Barth haben die Schweine eine eigene Weide. Mit den Fördergeldern will er nun den Stall ausbauen und den Auslauf der Schweine noch erweitern.

Baden-Württemberg Mehr Platz für mehr Tierwohl: Schweinebauer in Laichingen erhält Fördergelder

Stand: 07.10.2024 19:57 Uhr

Ein Schweinebauer in Laichingen ist der erste Landwirt in Baden-Württemberg, der für den Ausbau des Stalls Fördergelder vom Bund bekommt. Das Ziel: mehr Platz für mehr Tierwohl.

Landwirt Matthias Barth aus Laichingen im Alb-Donau-Kreis hat Grund zur Freude: Er hat einen Förderbescheid über eine halbe Million Euro erhalten. Und ist damit der erste Landwirt in Baden-Württemberg, der Fördergelder vom Landwirtschaftsamt bekommt, um zum Wohl seiner Tiere den Schweinestall auf der Schwäbischen Alb ausbauen zu können.

Schweinebauer in Laichingen erhält für Ausbau von Stall Fördergelder

720 Tiere des Schweinebauers brauchen viel Auslauf

Die bisherigen Ställe des Landwirts verfügen bereits über Außenterrassen. Seine schwäbisch-hällischen "Sonnenschweine", wie er sie nennt, fühlen sich auf der angrenzenden Schweineweide sichtlich wohl. Sie haben dort eine große grüne Wiese, Stroh zum Schlafen, Kratzbürsten und Wassersenken.

Unsere Kunden erwarten, dass es den Tieren gut geht. Matthias Barth, Landwirt

Der Landwirt, der seine Schweine züchtet und ausschließlich selbst vermarktet, wird insgesamt etwa 1,3 Millionen Euro in seinen Umbau investieren. Knapp 40 Prozent davon übernimmt nun der Bund. Mehr Schweine darf Matthias Barth durch die Erweiterung des Stalls nicht halten, Ziel der finanziellen Förderung ist das Tierwohl.

Bei Landwirt Matthias Barth haben die Schweine eine eigene Weide. Mit den Fördergeldern will er nun den Stall ausbauen und den Auslauf der Schweine noch erweitern.

Bei Landwirt Matthias Barth haben die Schweine eine eigene Weide. Mit den Fördergeldern will er nun den Stall ausbauen und den Auslauf der Schweine noch erweitern.

90 Prozent der Schweinebauern in Baden-Württemberg produzieren noch nach den Haltungsstufen 1 und 2. Dabei entsprechen laut Tierwohl-Siegel die Haltungsstufen 1 und 2 ausschließlich der Stallhaltung. Haltungsstufen 3 und 4 stehen für eine deutlich verbesserte Tierhaltung.

Umbauten nicht ohne weiteres möglich

Viele Landwirte können nach Darstellung des Landesbauernverbands gar nicht ohne Weiteres umbauen, weil sie ab der Haltungsstufe 3 eine Außenbelüftung zulassen müssten. Das wiederum widerspreche den Immissionsschutz-Richtlinien und sei deshalb innerorts kaum umsetzbar, heißt es.

Die Zahl der Schweinehalter ist rückläufig, sagt Ernst Buck, Vorsitzender des Kreisbauernverbands Ulm-Ehingen. Vor 15 Jahren gab es im Land noch 15.000 Schweinezüchter, jetzt seien es noch 1.800, Tendenz weiter sinkend, so Buck.

Sendung am Mo., 7.10.2024 19:30 Uhr, SWR Aktuell Baden-Württemberg, SWR BW

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