Baden-Württemberg Diese Busse und Bahnen fahren am Mittwoch und Donnerstag nicht
Die Gewerkschaft ver.di hat zu Warnstreiks im regionalen Nahverkehr in Baden-Württemberg aufgerufen. Viele Regionen im Land sind betroffen.
Am Mittwoch und Donnerstag werden in Baden-Württemberg vielerorts Busse und Bahnen nicht fahren. Die Gewerkschaft ver.di hat zu Warnstreiks im regionalen Nahverkehr bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) aufgerufen. Zunächst sollte die Arbeit für 24 Stunden niedergelegt werden - am Dienstag teilte die Gewerkschaft mit, dass der Streik auf 48 Stunden ausgeweitet wird.
Viele Regionen in BW vom Warnstreik betroffen
Schon am Dienstag können viele Busse und Bahnen in Baden-Württemberg ausfallen. Betroffen seien Strecken im Rhein-Neckar-Gebiet, in Karlsruhe, Südbaden, in Ulm-Oberschwaben sowie den Regionen Fils-Neckar-Alb und Heilbronn-Neckar-Franken, so ver.di. Die Gewerkschaft rechnet vor allem bei der SWEG mit erheblichen Ausfällen im Fahrbetrieb. Bei der AVG in Karlsruhe würde nach Angaben der Gewerkschaft in den Werkstätten, der Wagenreinigung und Teilen der Infrastruktur gestreikt.
Die SWEG selbst teilte mit, dass in weiten Teilen ihres Verkehrsgebiets mit Fahrtausfällen sowohl im Bus- als auch im Bahnverkehr zu rechnen sei. Der Schulbusverkehr werde voraussichtlich ausfallen, hieß es. Da auch Leitstellen bestreikt werden, kann es auch bei der Schwäbische-Alb-Bahn zu Einschränkungen kommen. Nicht bestreikt werden die Züge zwischen Tübingen und Stuttgart, der Schienenersatzverkehr zwischen Hechingen und Gammertingen und die SWEG-Busse im Kreis Tübingen.
- Weil am Rhein (Kreis Lörrach), Bus und Werkstatt
- Endingen (Kreis Emmendingen), Bus und Schiene
- Schutterwald (Ortenaukreis), Bus
- Müllheim (Breisgau-Hochschwarzwald), Bus
- Kehl (Ortenaukreis), Bus
- Lahr (Ortenaukreis), Bus, Werkstatt und Verwaltung
- Offenburg (Ortenaukreis), Schienenbetrieb, Werkstatt und Verwaltung
- Dörzbach (Hohenlohekreis), Bus
- Lauda (Main-Tauber-Kreis), Bus
- Hechingen (Zollernalbkreis), Bus, Schiene und Verwaltung
- Gammertingen (Kreis Sigmaringen), Bus und Schiene
- Heidenheim, Schienenbetrieb
- Ulm, Schienenbetrieb
- Immendingen (Kreis Tuttilingen), Schienenbetrieb und Verwaltung
- Schienenwege Hechingen, Infrastruktur und Fahrdienstleitungen
- Schienenwege Endingen, Infrastruktur und Fahrdienstleitungen
- Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis), Bus und Werkstatt
- Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis), Bus
ver.di fordert höheren Lohn und Inflationsausgleich
In der Tarifrunde zum Eisenbahntarifvertrag (ETV) werden die Löhne und Gehälter für rund 5.500 Beschäftigte in sechs Bundesländern verhandelt. Die Gewerkschaft fordert ab Oktober dieses Jahres 350 Euro mehr Geld pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie einen Inflationsausgleich in Höhe von 1.300 Euro.
Der Arbeitgeberverband hatte nach der ersten Verhandlungsrunde eine Lohnerhöhung von 3 Prozent ab April 2025 angeboten und einen Inflationsausgleich von 600 Euro - aus Sicht von ver.di "völlig unzureichend". Die Verhandlungen werden in der zweiten Runde am 11. November fortgesetzt.
Mit der Ausweitung auf 48 Stunden wolle man den Arbeitgebern klarmachen, dass man nicht bereit sei, die Tarifrunde in die Länge zu ziehen, so ver.di Baden-Württemberg-Sprecher Jan Bleckert. "Kommenden Montag erwarten wir ein verhandlungsfähiges Angebot."
Warnstreik bei SWEG und AVG bereits im Oktober
Bereits Mitte Oktober hatte ver.di zu einem Warnstreik bei SWEG und AVG aufgerufen. Schon damals kam es in Teilen von Baden-Württemberg zu Ausfällen im öffentlichen Nahverkehr.
Sendung am Mo., 4.11.2024 15:30 Uhr, SWR1 BW Nachrichten