Baden-Württemberg Unwetter im Raum Bruchsal: Bundeswehr unterstützte bei Aufräumarbeiten
Nach dem heftigen Unwetter am Dienstagabend im Raum Bruchsal kämpfen die betroffenen Kommunen noch immer mit den Folgen. Auch Soldaten der Bundeswehr halfen bei den Aufräumarbeiten.
Am Wochenende gingen die Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Hochwasser ausgelöst durch Starkregen am Dienstagabend in Bruchsal und Umgebung weiter. Auch die Bundeswehr kam zur Unterstützung. Die Stadt kündigte am Sonntag an, dass die Stadtbusse am Montag auf allen Linien wieder normal unterwegs sein werden.
Soldaten der Bundeswehr unterstützen Aufräumarbeiten in Bruchsal
Unterstützung bei den Aufräumarbeiten kam in Bruchsal am Wochenende auch von der Bundeswehr. 73 Soldatinnen und Soldaten mit Lastwagen waren nach Angaben der Stadt am Samstag vor Ort, um beim Abtransport von Schlamm und Sperrmüll zu unterstützen. Es habe eine offizielle Anfrage der Stadt bei der Bundeswehr gegeben.
Dank des großen Engagements von Ehrenamtlichen, die spontan Hilfe geleistet haben, konnten am Samstag die meisten Keller in Bruchsal ausgeräumt und vom Schlamm befreit werden. Die Stadt Bruchsal informiert über den aktuellen Stand der Lage auch auf ihrer Website. Die Bundeswehr beendete laut Stadt ihren Hilfseinsatz am Sonntagnachmittag.
In Bruchsal werden große Mengen von Sperrmüll sortiert und abtransportiert
Alle Straßen in Bruchsal wieder am Stromnetz
In Bruchsal und in den Stadtteilen Heidelsheim und Helmsheim sind seit Freitag wieder alle Straßen an das Stromnetz angeschlossen, teilte die Stadt mit. Das bedeute allerdings nicht, dass alle Häuser wieder Strom haben. In einigen Gebäuden sei die Elektrik beschädigt und müsse repariert werden.
Unterdessen wurden letzte Schlammreste von den Straßen entfernt. Die Kanalisation könnte bei Regen durch den Schlamm erneut verstopft werden.
Laut aktuellen Zahlen der Stadt von Samstag wurden in Bruchsal bislang über 2.000 Kubikmeter Sperrmüll und etwa 250 Kubikmeter Schlamm abtransportiert. Etwa 400 beschädigte Kühlschränke und Gefriertruhen seien vor die Häuser gestellt worden.
In Heidelsheim wird nach dem Hochwasser aufgeräumt.
Gondelsheim: Unwetter mit Hochwasser "biblischen Ausmaßes"
Der Bürgermeister von Gondelsheim, Markus Rupp, klingt müde am Telefon. "Ich bin richtig k. o.", sagt er. "Aber wer ist das nicht momentan?" Seit 26 Jahren ist er Bürgermeister.
So etwas habe ich noch nie erlebt. Das war ein biblisches Ausmaß. Es war brutal. Markus Rupp, Bürgermeister von Gondelsheim
Alle Keller seien ausgepumpt worden. Rupp lobt aber im Gespräch die "unglaubliche Unterstützung" von allen Seiten: "Der Zusammenhalt ist sehr groß." Bis auf ganz wenige Haushalte hätten nun alle wieder Strom. Ein Müllentsorgungssystem laufe auf Hochtouren an. Noch immer seien Grundstücke verschlammt. Rund 100 Bautrockner werden an Betroffene verteilt. "Wir versuchen, alles zu managen", so Rupp, "aber das ist keine Sache von zwei Tagen."
Bretten: Nach Hochwasser sind die Aufräumarbeiten durch
In Bretten waren die Feuerwehr und die Forstverwaltung im Einsatz. Sie kümmerten sich um umgefallene Bäume und vollgelaufene Keller. Tatsächlich seien die Aufräumarbeiten abgeschlossen. "Uns hat es nicht so stark getroffen", so Marcel Winter von der Pressestelle der Stadt Bretten. "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen."
Sendung am Fr., 16.8.2024 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4