Junger Felchen in der Fischereiforschungsstelle in Langenargen

Baden-Württemberg Verregneter Frühsommer wirkt sich positiv auf Bodenseefische aus

Stand: 23.08.2024 12:10 Uhr

Steigende Wassertemperaturen machen Fischen zu schaffen - auch im Bodensee. Hochwasser und Starkregen hatten in diesem Jahr aber einen positiven Einfluss.

Die Temperaturen im Bodensee steigen an, für manche Fischarten kann das zum Problem werden. In diesem Jahr haben das Hochwasser und der viele Regen aber einen positiven Effekt auf die Wassertemperaturen gehabt, so das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg auf SWR-Anfrage.

Auch positive Folgen: Starkregen und Hochwasser haben Bodensee abgekühlt

Mit rund 23 Grad an der Oberfläche war der Bodensee bei der letzten Messung Mitte August zum Beispiel drei Grad kälter als im Jahr 2018, so die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg. Gründe dafür waren der Starkregen und das viele Wasser aus den Zuflüssen: Sie haben den Bodensee in diesem Sommer etwas abgekühlt. Das tut einigen Fischarten im See gut.

Der Bodensee bei Konstanz

Das Wasser im Bodensee ist zurzeit rund 23 Grad warm.

Felchen und Strömer leiden unter höheren Wassertemperaturen

Denn hohe Wassertemperaturen im Sommer machen vor allem Strömern und Felchen zu schaffen. Felchen ziehen sich dann in tiefere, kühlere Wasserschichten zurück, dort finden sie laut dem Ministerium für Ländlichen Raum aber kaum Futter. Außerdem haben Forscher der Uni Konstanz festgestellt, dass mehr Felchenlarven sterben, wenn die Wassertemperatur zu hoch ist. Der Grund: Sie schlüpfen früher, finden dann aber noch nicht genügend Nahrung.

Man gehe davon aus, dass sich diese Effekte in Zukunft mit zunehmenden Temperaturen im Sommer verstärken.

Sendung am Fr., 23.8.2024 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4

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