Dietmar Krüger, Pilzberater, halt während eines Pilzkurses der Pilzschule Hessen violette Lacktrichterlinge und lila Rettichhelmlinge in der Hand

Baden-Württemberg Schweinepest im Rhein-Neckar-Kreis: Warnung an Pilzsammler, Maislabyrinthe verboten

Stand: 22.08.2024 12:19 Uhr

Damit sich die Tierseuche nicht weiter ausbreitet, trifft der Rhein-Neckar-Kreis neue Maßnahmen. Maislabyrinthe müssen ab Donnerstag schließen, für Angler gelten strenge Regeln.

Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) verbietet der Rhein-Neckar-Kreis den Betrieb von Maislabyrinthen. Auch für Angler gelten ab Donnerstag neue Regeln: Um ans Wasser zu kommen, dürfen sie öffentliche Wege nur noch für 15 Meter verlassen. Das teilte der Rhein-Neckar-Kreis am Mittwoch mit. Um das Schwarzwild nicht zu stören, ist wildes Campen dann auch verboten. Die Allgemeinverfügungen sind laut einer Gesundheits- und Ordnungsdezernentin auch mit Blick auf eine EU-Verordnung angepasst worden.

Stromkästen im Rhein-Neckar-Kreis gestohlen

Damit sich die Afrikanischen Schweinepest nicht weiter ausbreitet, lässt der Kreis nach eigenen Angaben 90 Zentimeter hohe Elektrozäune entlang der Bundesstraßen aufstellen. Diese Kästen werden durch Stromkästen mit Batterien versorgt und seien bereits mehrfach gestohlen worden, so der Rhein-Neckar-Kreis weiter.

Sperrzone: Leinenpflicht für Hunde und Geocaching-Verbot

Maislabyrinthe und Maisfelder dürfen laut Kreisverwaltung erst dann gemäht und abgeerntet werden, wenn sie vorher mit Drohnen nach Wildschweinen, Wildschweinkadavern und Teilen davon abgesucht wurden.

Rund um den Fundort eines infizierten Tieres gilt eine Sperrzone von etwa drei Kilometern. Dort müssen Hunde an der Leine geführt werden. Außerdem ist Radfahren, Reiten und Spazierengehen nur auf gekennzeichneten Wegen erlaubt. Auch Geocaching und ähnliche Schnitzeljagden sind verboten.

Heidelberger Zoo baut Extra-Zaun für Schweine

Der Heidelberger Zoo schützt seine Schweine ab sofort streng gegen das Virus der Afrikanischen Schweinepest. Um neun Ferkel zu schützen, sei ein Doppelzaun errichtet worden. So könnten Besucher die Tiere trotzdem sehen und erleben. Streicheln und Füttern sei jetzt allerdings nicht mehr möglich. Gleichzeitig hielten sich die Tierpfleger an strenge Hygieneregeln.

Afrikanische Schweinepest in BW: Minister Hauk warnt Pilzsammler

Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Hauk (CDU) ruft außerdem Pilzsammler zu strenger Zurückhaltung auf. So gelte innerhalb der sogenannten Sperrzone das strikte Gebot, auf den Wegen zu bleiben. Wer sich daran nicht halte, müsse mit einem Bußgeld rechnen.

Totes Wildschwein bei Hemsbach gefunden

Nördlich der Stadt Hemsbach (Rhein-Neckar-Kreis) hatte ein Jäger Anfang August ein Wildschwein gefunden, bei dem die ASP nachgewiesen wurde. Weitere positive Befunde habe es bisher im Kreis nicht gegeben. Die Virusinfektion sei für Menschen ungefährlich. Für Haus- und Wildschweine sei sie jedoch höchst ansteckend und verlaufe in der Regel tödlich, so der Kreis weiter.

Gefahren der Afrikanischen Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen, die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter durch den Menschen übertragen werden. Für den Menschen und andere Tiere ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich.

Sendung am Do., 22.8.2024 6:30 Uhr, SWR4 BW Studio Mannheim

Mehr zur Afrikanischen Schweinepest