Baden-Württemberg Rheinland-Pfalz Zoll sprengt Schwarzarbeiter-Ring in Worms
Dem Zoll ist in Worms ein Schlag gegen die Schwarzarbeit gelungen. Nach Angaben der Koblenzer Staatsanwaltschaft wurden sieben Verdächtige festgenommen.
Es war eine groß angelegte und lang geplante Aktion: Mehr als 800 Einsatzkräfte von Polizei, Zoll und Steuerfahndung durchsuchten am Donnerstagmorgen bundesweit 88 Wohnungen und Geschäftsräume im gesamten Bundesgebiet - vor allem in Worms, Südhessen und im nördlichen Baden-Württemberg. Dabei seien zahlreiche Beweismittel und mehr als eine Million Euro Bargeld sichergestellt worden, so die Staatsanwaltschaft Koblenz. Außerdem wurden 38 Konten gepfändet.
Sieben Verdächtige in Worms festgenommen
Bei der Aktion wurden in Worms sieben Verdächtige festgenommen. Sie sollen dort eine kriminelle Vereinigung gegründet haben - mit dem Ziel, Unternehmen dabei zu unterstützen, Schwarzarbeit zu vertuschen. Durch ein ausgeklügeltes System halfen sie mit Scheinrechnungen, Sozialabgaben zu hinterziehen.
Schaden durch Schwarzarbeit beläuft sich auf 11,5 Millionen Euro
So sollen insgesamt über einen Zeitraum von drei Jahren von verschiedenen Unternehmen keine Sozialversicherungsbeiträge gezahlt worden sein. Laut Staatsanwaltschaft entstand dem Staat so ein Schaden von 11,5 Millionen Euro.
Derartige Wirtschaftsstraftaten sind kein Kavaliersdelikt, sondern hochkriminell und schädigen die Gemeinschaft enorm. Der Leitende Oberstaatsanwalt, Mario Mannweiler
Die sieben Personen, die in Worms festgenommen wurden, und zwei weitere Verdächtige, Empfänger solcher Scheinrechnungen, befinden sich in Untersuchungshaft. Insgesamt richten sich die Ermittlungen gegen 30 Männer und sieben Frauen im Alter zwischen 19 und 64 Jahren. Nach Angaben der Staasanwaltschaft wird es "einige Zeit in Anspruch nehmen", die Beweismittel auszuwerten.
Sendung am Fr., 15.11.2024 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4