
Baden-Württemberg Polizei startet Zeugenaufruf: Offene Fragen nach Unfall mit zwei Toten auf A6 bei Bretzfeld
Nach einem Überholmanövers auf der A6 bei Bretzfeld sind bei einem Unfall zwei Frauen gestorben. Vier Menschen wurden verletzt. Nun ermittelt sie Polizei den genauen Unfallhergang.
Auf der A6 zwischen dem Kreuz Weinsberg (Kreis Heilbronn) und Bretzfeld (Hohenlohekreis) hat es in Fahrtrichtung Nürnberg am frühen Sonntagmorgen einen schweren Unfall gegeben. Wie die Polizei dem SWR mitteilte, starben dabei zwei Menschen, vier weitere wurden schwer verletzt. Die Autobahn war wegen des Einsatzes stundenlang gesperrt. Die Staatsanwaltschaft hat einen Gutachter bestellt, der die beiden beteiligten Autos genauer unter die Lupe nehmen soll. Auch die Ermittlungen zur Unfallursache laufen.
Doch wie kam es zu dem Unfall? Die Polizei beschäftigt mehrere offene Fragen.
Auto überschlägt sich mehrfach
Ist der 85 Jahre alte Autofahrer auf die linke Spur ausgeschert, ohne zu schauen, ob von hinten jemand kommt? War der 43-Jährige, der wohl abrupt bremsen musste, schneller unterwegs als erlaubt? Das sind zwei Fragen, die bisher noch nicht beantwortet werden konnten. Aus diesem Grund hat die Polizei einen Zeugenaufruf gestartet. Doch was war eigentlich passiert?
Auf der zweispurigen Strecke war laut Polizei der 43-jährige Autofahrer kurz vor der Anschlussstelle Bretzfeld auf der linken Spur unterwegs, als 85 -jähriger Autofahrer vor ihm zum Überholen eines Lkw ansetzte. Der 43-Jährige auf der linken Spur hatte noch versucht, abzubremsen und sei ins Schleudern geraten, so die Polizei. Dabei sei das Fahrzeug rechts von der Fahrbahn abgekommen, habe sich mehrfach überschlagen und sei im angrenzenden Feld zum Stehen gekommen.

Nach dem schweren Unfall auf der A6 war die Strecke Richtung Nürnberg gesperrt - Lkw standen im Stau.
Zwei Menschen sterben an Unfallstelle
Von den sechs Insassen des Fahrzeugs, einem Siebensitzer, erlagen zwei noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen: Der Rettungsdienst hatte noch erfolglos versucht, die beiden Frauen im Alter von 31 und 42 Jahren zu reanimieren. Sie waren laut Polizei nicht ordnungsgemäß angeschnallt.
Ebenfalls nicht angegurtet sollen zwei weitere Frauen im Alter von 21 und 46 Jahren gewesen sein: Sie wurden schwer verletzt mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser geflogen. Den 43 Jahre alten Fahrer und die 38-jährige Beifahrerin brachten Krankenwagen schwer verletzt in Kliniken - beide waren laut Polizei angeschnallt.
Ermittlungen zur Unfallursache laufen
Der 85-jährige Fahrer und die 79-jährige Mitfahrerin des anderen Fahrzeugs blieben bei dem Unfall auf der A6 unverletzt. Wie hoch der Schaden an den Autos ist, dazu gibt es noch keine Angaben.
In der Folge habe es noch einen weiteren Unfall gegeben, so die Polizei.
Sendung am So., 23.3.2025 8:00 Uhr, SWR4 Sonntagskonzert, SWR4