Der Unterallgäuer Landrat Alex Eder (links) und der Geschäftsführer der Regionalwerk Unterallgäu GmbH, Dietmar Schell, sitzen an einem Tisch, dahinter die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden.

Bayern Energiewende im Unterallgäu: 29 Kommunen schließen sich zusammen

Stand: 17.12.2024 07:06 Uhr

Erneuerbare Energien sollen das Zeitalter der fossilen Brennstoffe beenden. Wie das konkret gelingen kann, damit beschäftigen sich immer mehr Kommunen. Im Unterallgäu haben sich nun 29 Gemeinden zusammengetan und das "Regionalwerk" gegründet.

Von Robert Glawatz

Photovoltaik-Anlagen auf Äckern und Freiflächen: Die ersten Projekte des Regionalwerks Unterallgäu stehen bereits fest. Insgesamt sind 17 Projekte bereits in der Planung. Zusammen sollen sie eine Leistung von 81 Megawatt erzeugen. Damit können hochgerechnet aufs Jahr theoretisch mehr als 47.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.

Die Standorte sind unter anderem in Erkheim, Niederrieden, Ottobeuren, Sontheim und Wiedergeltingen. Der erste Strom soll dann 2026/2027 ins Netz eingespeist werden. Längerfristig sollen auch Projekte aus dem Windkraftsektor und Stromspeicher dazukommen.

Landrat: Gemeinden können Energiewende nicht alleine schaffen

Landrat Alex Eder (FW) betonte bei der Gründungsveranstaltung, dass die Energiewende nach vorne gebracht werden müsse. Dies könnten die Gemeinden aber nicht allein schaffen. Mit dem neu gegründeten "Regionalwerk Unterallgäu" sollen die einzelnen Verwaltungen entlastet und Projekte möglich werden, die die Kommunen allein nicht realisieren könnten.

Die Mitglieder des Regionalwerks können sich sowohl an Projekten in ihrem eigenen Gemeindegebiet als auch an Anlagen in anderen Kommunen beteiligen. So sollen neue Einnahmequellen für die Gemeindekassen entstehen. Die GmbH startet mit einem Gründungskapital von 1,3 Millionen Euro. Jeder Gesellschafter zahlt den gleichen Betrag.

Bürgergenossenschaft geplant: Auch Bürger sollen sich beteiligen

Die gegründete "Regionalwerk Unterallgäu GmbH" ist zu 100 Prozent kommunal getragen. Die Planungen und Projektrechte verkauft die GmbH dann an Projektgesellschaften, die sich um die konkrete Umsetzung kümmern. An diesen Projektgesellschaften können sich dann auch Dritte beteiligen. Aber auch hier soll der kommunale Anteil bei mindestens 51 Prozent liegen.

Der Geschäftsführer der Regionalwerk Unterallgäu GmbH, Dietmar Schell, stellt als Vorteil für die Bürger im Unterallgäu den Klimaschutz an erste Stelle. Darüber hinaus sei es aber in den nächsten zwei bis drei Jahren geplant, dass sich auch die Bürger an den Projekten beteiligen können. Das soll über Bürgergenossenschaften oder direkte Bürgerbeteiligung möglich sein.

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Quelle: Regionalnachrichten aus Schwaben 16.12.2024 - 12:30 Uhr