(Symbolbild) Graffiti-Entfernung bei der Bahn

Bayern München auf Platz 2 bei Graffiti-Delikten bei der Bahn

Stand: 31.12.2024 07:23 Uhr

Bundesweit ist die Zahl der Graffiti-Delikte bei der Bahn gestiegen – von knapp 15.850 auf nun 16.600. Besonders viele Sprayer waren in Berlin unterwegs, gefolgt von München. Die Rechnung für den Schaden kann auch lange nach der Tat kommen.

Von BR24 Redaktion

München ist bei Graffiti-Delikten auf Anlagen und Fahrzeugen der Deutschen Bahn bundesweit auf Platz zwei. Dabei stieg die Zahl der Fälle deutlich, wie die Bundespolizei in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Wurden im Jahr 2022 im Zeitraum von Januar bis Oktober noch 529 Spray-Attacken in der Landeshauptstadt registriert, waren es in diesem Jahr schon 843. 

Die meisten Graffiti auf Zügen in Berlin, München auf Platz 2

Bundesweit wurden mit weitem Abstand die meisten Graffiti in Berlin auf Züge und Bahnhofsmauern gesprüht (1.866 Fälle). Auf München folgt in der Rangliste Frankfurt am Main, allerdings mit vergleichsweise wenigen 233 Anzeigen. Deutschlands zweitgrößte Stadt Hamburg liegt mit 225 Fällen auf Platz vier. Bundesweit stieg die Zahl der Graffiti-Delikte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 15.845 auf 16.601.

Die Deutsche Bahn (DB) sei regelmäßig Ziel von Graffiti und Vandalismus, sagte eine Bahnsprecherin. "Der finanzielle Schaden durch Graffiti liegt konstant bei rund zwölf Millionen Euro." Die Sicherheitskräfte der DB stellten jährlich mehr als 3.200 Täter und Täterinnen auf frischer Tat, ein Viertel davon seien Sprayer.

Rechnung kann Jahrzehnte später kommen

"Was den wenigsten klar ist: Auch wenn sie strafrechtlich unter das Jugendstrafrecht fallen und oft sogar ohne Strafe davonkommen, kann die DB den materiellen Schaden als zivilrechtliche Forderung über 30 Jahre im Nachhinein geltend machen", erläuterte sie. So könnten noch Jahre später Beträge von Tausenden Euro eingefordert werden. In Extremfällen drohten im Falle einer Verurteilung bis zu zwei Jahre Gefängnis.

Der Bahn zufolge sind von Schmierereien vor allem S-Bahnen, Nahverkehrs- und Güterzüge, Brückenpfeiler, Bahnsteigzugänge und Lärmschutzwände betroffen. Die Schäden würden möglichst innerhalb von 24 Stunden beseitigt. Vor allem bei Hinweisschildern, Informationstafeln oder -vitrinen mit Fahrplanaushängen sei eine schnelle Entfernung des Graffitis wichtig, sagte die Sprecherin.

Neulackierung eines Triebwagens kostet bis zu 30.000 Euro

Das Entfernen der Graffiti ist sehr aufwendig. Speziell geschulte Mitarbeiter müssten die einzelnen Farbschichten mit stark reizenden Chemikalien "in zeitintensiver und mühsamer Handarbeit Schicht um Schicht abtragen", erläuterte die Bahnsprecherin. Für die Reinigung eines Nahverkehrs-Triebwagens benötigten zwei bis drei Fachkräfte einen ganzen Arbeitstag. Die Neulackierung eines Triebwagens koste bis zu 30.000 Euro und dauere rund sieben Tage. "In dieser Zeit fällt der Zug aus."

Mit Informationen von dpa

Im Video (aus dem Archiv): Roboterhund soll Sprayer aufspüren

Im Kampf gegen Graffiti setzt die Bahn auf eine ungewöhnliche Überwachungsmaßnahme: Ein Roboterhund soll Sprayer aufspüren.

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Quelle: Nachrichten 31.12.2024 - 10:00 Uhr