Unions Laszlo Benes nach dem 1:1 gegen Mainz. (Bild: IMAGO / Matthias Koch)

Berlin 1:1 beim FSV: 1. FC Union erkämpft sich Punkt in Mainz

Stand: 24.08.2024 18:16 Uhr

Der 1. FC Union hat sich zum Bundesliga-Auftakt ein Remis bei Mainz 05 erkämpft. Nach Rückstand war es der eingewechselte Neuzugang Laszlo Benes, der den Ausgleich für die Eisernen erzielte und so für den verdienten Punktgewinn sorgte.

  • Union mit Punktgewinn am 1. Spieltag, letzte Saison noch ein 4:1-Heimsieg zum Auftakt gegen den FSV
  • Neuzugang Laszlo Benes traf zwei Minuten nach seiner Einwechslung zum 1:1-Ausgleich
  • Union konnte mehr Torschüsse, mehr Flanken und mehr Ecken als die Mainzer verbuchen
  • die Köpenicker liefen insgesamt vier Kilometer mehr als die Rheinhessen
  • FCU-Abwehrspieler Kevin Vogt musste in der 83. Minute verletzt ausgewechselt werden

Der 1. FC Union Berlin hat zum Auftakt in der Fußball-Bundesliga einen ersten Punktgewinn verbuchen können. Vor 31.500 Zuschauern holte die Mannschaft von Trainer Bo Svensson bei Mainz 05 verdient ein 1:1. Das Tor der Hausherren erzielte Nadim Amiri in der 53. Minute mit einem Freistoß aus 22 Metern. Union wirkte in der Offensive zunächst auffällig einfallslos, erst nach einigen Wechseln wurde das Spiel der Eisernen besser. Neuzugang Laszlo Benes traf ansehnlich zum Ausgleich (74.).

Union-Trainer Bo Svensson streckt beide Arme aus (imago images/Matthias Koch)
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Union übersteht Mainzer Drangphase zu Beginn

Beim Bundesliga-Start entschied sich Union-Trainer Bo Svensson für drei Änderungen in seiner Anfangsformation im Vergleich zum 1:0-Sieg im Pokal in Greifswald. Diogo Leite, Christopher Trimmel und Lucas Tousart rutschten in die Startelf. Leopold Querfeld, Janik Haberer und Laszlo Benes saßen stattdessen zunächst auf der Bank.
 
Zu Beginn wurden die Berliner von der Anfangsoffensive der Mainzer tief in die eigene Hälfte gedrückt. Unions Verteidiger Diogo Leite und Danilo Doekhi konnten zweimal in brenzligen Situationen klären. Eine folgende Eckballserie der Mainzer überstanden die Eisernen schadlos. Im Anschluss konnte Union eine längere Ballbesitzphase verbuchen, die half, das Spiel zu beruhigen. Jordan setzte sich in aussichtsreicher Position gegen zwei Mainzer durch, FSV-Keeper Zentner eilte aber aus dem Kasten und entschärfte die Situation (16.). Im Gegenzug kam Lee nach Onisiwos Flanke zum Kopfball, verpasste den Rönnow-Kasten aber klar.

Amiri schockt Union nach der Pause

Nach einer zweiminütigen Trinkpause ging es weiter, aber dem Spiel fehlte es nach wie vor an gefährlichen Torraumszenen. Es blieb eine Begegnung mit vielen Zweikämpfen und Unterbrechungen, wobei die Köpenicker die Partie immer mehr unter ihre Kontrolle brachten. Über die linke Angreifsseite lief viel über den agilen Benedict Hollerbach, der in der 42. Minute mit einem satten Schuss den Mainzer Schlussmann Robin Zentner zu einer Parade zwang. Die bis dato beste Chance für die Eisernen. Union ließ auch danach kaum etwas zu und so ging es torlos in die Pause.
 
Nach Wiederanpfiff kamen die Mainzer besser in die Partie. Karim Onisiwo hatte aus halbrechter Position eine erste Torchance für den FSV, verzog aber über das Tor von Rönnow. Mainz blieb auf in der Folge am Drücker und belohnte sich in der 52. Minute für seinen Aufwand. Nach einem Doekhi-Foul traf Nadim Amiri einen Freistoß aus 22 Metern perfekt in den Winkel zur Führung für die Hausherren.

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Benes bringt die Erlösung

Wie würde Union nun reagieren? Die Eisernen blieben zunächst passiv und brachten offensiv fast nichts zu Stande. FCU-Coach Bo Svensson musste reagieren, brachte Angreifer Yorbe Vertessen für den unauffälligen Lucas Tousart und ließ fortan mit zwei Stürmern agieren. An den Spielanteilen änderte sich wenig. Mainz hatte nach wie vor mehr Ballbesitz und hielt die Eisernen so vom eigenen Tor weg.
 
Bo Svensson brachte mit Janik Haberer, Laszlo Benes und Tim Skarke noch weiteres, frisches Personal und der positive Effekt stellte sich bereits zwei Minuten später ein: Skarke bekam halblinks vor dem Mainzer Tor den Ball und legte quer auf Benes ab, der sich einmal um seinen Gegenspieler herumdrehte und per Rechtsschuss unhaltbar ins rechte Eck traf. Der Mainzer Kaishu Sano hatte den Schuss noch leicht abgefälscht.
 
Unions Abwehrmann Kevin Vogt musste im Anschluss verletzt den Platz verlassen. Und zehn Minuten später hätte der FCU gar auf 2:1 erhöhen können, Jordan scheiterte aber allein vor dem Mainzer Robin Zentner. Union blieb weiter am Drücker, Benes prüfte ebenfalls den FSV-Keeper (86.).
 
In der Nachspielzeit war es ein offener Schlagabtausch. Beide Teams hatten gute Chancen, doch der Siegtreffer wollte nicht mehr fallen - und so blieb es beim 1:1.

Die Stimmen zum Spiel

Bo Svensson (Trainer, 1. FC Union): "Wie erwartet, war es ein Spiel mit sehr viel Intensität, ein typisches Mainz-Union-Spiel. In der ersten Halbzeit gibt es jeweils eine Halbchance auf beiden Seiten, ansonsten haben sich die Mannschaften neutralisiert. In der zweiten Halbzeit muss man sagen, dass die Mainzer besser rausgekommen sind, aber ich ärgere mich über das Foul vor dem 1:0. Nach dem Ausgleich waren wir die bessere Mannschaft. Am Ende ist das Ergebnis gerecht."
 
Laszlo Benes (1. FC Union): "Ich finde, das Ergebnis ist okay. Wir waren in Rückstand, was auswärts nie einfach ist. Natürlich war am Ende mehr drin, nach dem 1:1 hatte auch ich noch ein, zwei Möglichkeiten, aber das ist schon wichtig, dass wir direkt im ersten Auswärtsspiel einen Punkt mitnehmen."
 
Bo Henriksen (Trainer, FSV Mainz 05): "Wir müssen dieses Spiel gewinnen. Wir haben einen Expected-Goals-Wert von 1,50 und der Gegner hat 0,50. Aber es war ein schwieriges Spiel gegen einen guten Gegner. Doch wir waren die bessere Mannschaft und jetzt haben wir einen Punkt."

Sendung: rbb24 Inforadio, 24.08.2024, 15:30 Uhr