Angebohrt und Chemie reingekippt: 88-jährige Linde gegenüber der Regattastraße 158 in Gefahr, meldet im Juni 2024 das  BezirksamtTreptow-Köpenick. (Quelle: BezirksamtTreptow-Köpenick)

Berlin Berlin-Grünau: Löcher in Bäume gebohrt und Gift injiziert

Stand: 26.06.2024 11:16 Uhr

Unbekannte haben in Berlin-Grünau Löcher in alte Bäume gebohrt und sie damit getötet. Der Bezirk Treptow-Köpenick wendet sich deshalb jetzt an die Öffentlichkeit und bittet Zeugen um Hinweise.
 
Wie der Bezirk am Montag mitteilte, wurde zuletzt eine 88 Jahre alte Linde in der Regattastraße mit einem Bohrloch entdeckt. "Die Wunde hat einen Durchmesser von zwei Zentimetern und geht 75 Zentimeter tief in den Wurzelstock des Baumes", heißt es in der Mitteilung. "Es wird davon ausgegangen, dass Unbekannte den 21 Meter hohen Baum abtöten wollen."

Symbolbild: Ein älteres Seniorenpaar sitzt auf einer Parkbank in einem Berliner Park. (Quelle: dpa/Pengfei)
"Man kann sich getrost unter große Bäume setzen"

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Zwei weitere Fälle in Grünau

Der Fall sei angezeigt worden, teilte der Bezirk weiter mit, er sei vor allem auch nicht erste dieser Art. Schon im Jahr 2021 sei bei einer circa 200 Jahre alten Eiche in der Parkanlage gegenüber der Regattastraße ein Bohrloch am Fuß des Stamms und Lösungsmittelgeruch festgestellt worden. Am Standort des neuerlichen Falls sei zudem im August 2013 eine etwa 100-jährige Linde angebohrt und "eine toxische Flüssigkeit injiziert" worden. Laut Bezirk starben beide Bäume ab und wurden inzwischen gefällt.