Berlin Berlin-Reinickendorf: Deutschlands erste Einsamkeitsbeauftragte nicht mehr im Amt
Die bundesweit wohl erste Einsamkeitsbeauftragte in Vollzeit ist nach nur wenigen Monaten nicht mehr im Amt. Wie das Bezirksamt Reinickendorf mitteilte, wird der Posten von Annabell Paris ab sofort von der Ehrenamtsbeauftragten Katharina Schulz übernommen. Zuvor hatten die "Berliner Morgenpost" und der "Tagesspiegel" berichtet.
Zu den Gründen für den Personalwechsel äußerte sich der Bezirk nicht. "Alle laufenden Projekte zum Thema Einsamkeit werden wie geplant weiterverfolgt", hieß es. Da Schulz nun für zwei Bereiche zuständig sei, bekomme sie Unterstützung von einem oder einer Sachbearbeiterin. Schulz ist seit März die Ehrenamtsbeauftragte des Bezirks.
Paris hatte im Februar ihr Amt als Reinickendorfer Einsamkeitsbeauftragte angetreten. Die neu geschaffene Stelle sorgte für viel Aufmerksamkeit - laut Amt gibt es deutschlandweit keine vergleichbare Stelle, zumindest auf der Verwaltungsebene.
Die Einsamkeitsbeauftragte soll herausfinden, wo in der Kommune sich einsame Menschen aufhalten und wie ihnen geholfen werden kann. Beispielsweise stellt der Bezirk "Quasseltreff-Bänke" auf, wo die Menschen ins Gespräch kommen können. Jeder zehnte Berliner Einwohner sei von Einsamkeit betroffen, hatte der Bezirk bei der Einrichtung der Stelle erklärt. Vor allem Altersarmut verstärke das Problem. Rein statistisch seien in Reinickendorf mindestens 26.600 Bürgerinnen und Bürger einsam.
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