Berlin Gemälde von Max Liebermann für 720.000 Euro versteigert
Ein Gemälde von Max Liebermann ist in Köln für 720.000 Euro versteigert worden. Das Werk trägt den Titel "Gartenlokal am Wannsee (Haus am See)" und zeigt den Freiluftbereich eines Ausflugslokals am Ufer des Sees mit Segelbooten im Hintergrund. Der Schätzpreis hatte bei 700.000 bis eine Million Euro gelegen.
Das Gemälde stammt aus einer deutschen Privatsammlung und gehört zum Spätwerk des Malers. Das Bild sei an einen Privatsammler verkauft worden, der über einen Mitarbeiter von Sotheby's am Telefon mitgeboten habe, sagte eine Sprecherin des Auktionshauses.
Unter den Nazis ausgegrenzt
Max Liebermann (1847-1935) war einer der bedeutendsten deutschen Impressionisten und ein führender Repräsentant der deutschen Kunstszene zur Zeit der Weimarer Republik. Er war Präsident der Künstlergruppe "Berliner Secession" und der Preußischen Akademie der Künste.
Nach der Machtübernahme der Nazis 1933 wurde Liebermann als Jude und überzeugter Demokrat ausgegrenzt und gemieden und lebte bis zu seinem Tod zurückgezogen in seiner Villa am Wannsee. Seine Frau Martha Liebermann sollte 1943 in das Ghetto Theresienstadt deportiert werden und nahm sich kurz davor das Leben.
Sendung: Radio3, 12.11.2024, 18:30 Uhr