Archivbild: Amtsgericht Tiergarten von außen. (Quelle: imago images/Gora)

Berlin Kriminalgericht: Kuchengabel in der S-Bahn grundlos in Hals gerammt - Angeklagter gesteht

Stand: 19.08.2024 14:52 Uhr

Nach einer Attacke mit einer Kuchengabel in einer S-Bahn steht ein 54-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Er soll die Gabel einem schlafenden Mann in den Hals gerammt haben. Die Anklage lautet auf gefährliche Körperverletzung. Der 54-Jährige gestand zu Prozessbeginn.
 
Der 31-Jährige habe ihn zuvor angerempelt und beleidigt, erklärte der Angeklagte. Er habe sich geärgert und den anderen Mann verletzen, aber nicht töten wollen. Bei dem Geschehen sei er stark alkoholisiert gewesen, er bedauere die Tat.

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Begegnung in der S7

Die beiden damals obdachlosen Männer waren sich laut Ermittlungen am frühen Morgen des 9. September vorigen Jahres in einer S-Bahn der Linie S7 begegnet. Gegen 4.26 Uhr sei der Angeklagte an den schlafenden 31-Jährigen herangetreten und habe ihm grundlos eine Kuchengabel in den Hals gerammt, heißt es in der Anklage. "Gelassen und unbeteiligt wirkend" habe er sich danach zu einem Sitzplatz begeben.

Gabel wurde operativ entfernt

Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn hatten den Verletzten am Bahnhof Zoologischer Garten in einem Waggon entdeckt und geweckt. Der Mann wurde laut Anklage in ein Krankenhaus gebracht, wo die Gabel operativ entfernt worden sei, "ohne größere Verletzungen hervorzurufen".
 
Der vorbestrafte Angeklagte, der auch in seinem Heimatland Lettland bereits langjährige Freiheitsstrafen verbüßt hat, wurde Ende Februar festgenommen. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am 22. August fortgesetzt.

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