Die Fußballerinnen des 1. FC Union Berlin jubeln (imago images/Matthias Koch)

Berlin Krönung einer perfekten Saison: Unions Fußballerinnen steigen in die 2. Bundesliga auf

Stand: 17.06.2024 17:38 Uhr

Der Durchmarsch ist geglückt: Das Frauen-Team von Union Berlin hat auch im Rückspiel um den Aufstieg gegen Henstedt-Ulzburg einen souveränen Sieg geholt und geht somit ohne eine einzige Niederlage hoch in die 2. Bundesliga.

Die Fußballerinnen des 1. FC Union Berlin haben den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft. Nach dem 8:0-Kantersieg im ersten der beiden Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nord, SV Henstedt-Ulzburg, gewannen die Köpenickerinnen nun auch das Rückspiel im südlichen Schleswig-Holstein am Sonntag souverän mit 2:0 (2:0). Die Tore erzielte Dina Orschmann (19. und 37.).
 
Damit haben die Berlinerinnen in dieser Spielzeit eine perfekte Saison gespielt und jedes ihrer Pflichtspiele gewonnen.

Die Frauen von Union Berlin bejubeln den Hinspielsieg in der Aufstiegsrelegation. (Foto: IMAGO / Contrast)
Union-Frauen nach 8:0-Kantersieg kurz vor Zweitliga-Aufstieg

Die Frauen von Union Berlin stehen nach dem 8:0-Heimsieg gegen den SV Henstedt-Ulzburg in der Aufstiegsrelegation mit einem Bein in der 2. Bundesliga. Das Hinspiel fand vor einer neuen Rekordkulisse im Stadion an der Alten Försterei statt.mehr

Große Dominanz, wenig Tore

Obwohl der Aufstieg bereits vor Partie so gut wie sicher war, zeigten sich die Unionerinnen von Beginn an noch einmal voll fokussiert und spielfreudig. Bei leichtem Regen im Beckersbergstadion ließen sie die Gastgeberinnen kaum über die Mittellinie kommen und dominierten in allen Bereichen.
 
Bereits nach sieben Minuten hatte Sarah Abu Sabbah die erste Großchance, nachdem Kapitänin Lisa Heiseler ihr den Ball sehenswert mit der Hacke vorgelegt hatte. Der Schuss der Regionalliga-Torschützenkönigin traf jedoch nur die Latte. Den verdienten Führungstreffer gab es aber nur wenige Minuten später. Nach schönem Kombinationsspiel im Mittelfeld kam Unions Dina Orschmann in zentraler Position an der Strafraumkante an den Ball und vollendete mit zwei Kontakten in die rechte untere Ecke (19.).
 
Zahlreiche mitgereiste Berliner Fans sahen danach zwar nicht das Torfestival, das ihr Team im Hinspiel noch gefeiert hatte, trotzdem war der Klassenunterschied zum SV Henstedt-Ulzburg wieder eindeutig. In der 37. Minute erhöhte Orschmann nach einem missglückten Klärungsversuch der Gastgeberinnen mit ihrem zweiten Treffer zum 2:0-Pausenstand, der aber noch wesentlich höher hätte ausfallen können.

Bis zum Ende alles unter Kontrolle

Zurück aus den Kabinen nahmen die Gäste aus der Hauptstadt – mit dem sicheren Aufstieg vor Augen – dann ein wenig den Fuß vom Gas. Sie erspielten sich deutlich weniger Chancen und ließen Henstedt-Ulzburg mehr Räume, gaben dabei allerdings nie die Spielkontrolle aus der Hand. Trainerin Ailien Poese nutzte die komfortable Lage, um einigen ihrer Spielerinnen noch einmal Spielzeit zu verschaffen. In der 65. Minute wechselte sie gleich vier Mal und brachte mit Luca Scheel unter anderem eine Akteurin, die den Verein im Sommer verlassen wird und zum letzten Mal im Union-Trikot auf dem Platz stand.
 
Während Orschmann noch die ein oder andere Chance auf ihren dritten Treffer liegen ließ, hatten dann auch die Gastgeberinnen in der Schlussphase doch noch die Möglichkeit zum Ehrentreffer. Sie scheiterten allerdings erst an der starken Berliner Torhüterin Melanie Wagner und in der 83. Minute wurde ihnen ein Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsposition aberkannt.

Die Frauen von Viktoria Berlin nach dem verlorenen Berlin-Pokalfinale
Wo steht das "Leuchtturm-Projekt des Frauenfußballs" Viktoria Berlin?

2022 übernahm ein Team von sechs Gründerinnen die ausgegliederte Frauen-Mannschaft von Viktoria Berlin. Das Ziel: Aufstieg in die Bundesliga innerhalb von fünf Jahren. Der Aufstieg in die 2. Liga wurde erneut verpasst. Wo steht das Projekt? Von Lars Beckermehr

Große Freude nach dem Abpfiff

So blieb es am Ende beim 2:0. Unter großem Jubel der mitgereisten Fans und der Unioner Bank pfiff Schiedsrichterin Anna-Lena Heidenreich das vorerst letzte Regionalliga-Spiel der Berlinerinnen ab und besiegelte den hochverdienten Aufstieg.
 
"Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich habe gerade gar keine Worte. Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft und auch auf die Fans. Es hat sich heute wieder wie ein Heimspiel angefühlt. Wir freuen uns jetzt auf die 2. Bundesliga", freute sich Kapitänin Lisa Heiseler nach dem Abpfiff.
 
Auch Top-Torjägerin Sarah Abu Sabbah zeigte sich überglücklich. "Wir sind in die 2. Bundesliga aufgestiegen, ungeschlagen, geilste Mannschaft, geilsten Fans! Dass es so überragend läuft, hat keiner erwartet und daher bin ich einfach unfassbar stolz", so die 24-Jährige.

Aufstiegsfeier An der Alten Försterei

Nachdem noch auf dem Rasen mit einigen Kaltgetränken auf den Erfolg angestoßen und Bierduschen verteilt wurden, ging es dann schnell zurück in den Bus, um die Heimreise anzutreten. Denn um die historische Saisonbilanz und den Aufstieg zu feiern, hat der Verein noch am Sonntagabend ab 20 Uhr zu einer Party auf dem Parkplatz vor der Haupttribüne des Stadions An der Alten Försterei geladen. Der Eintritt ist frei, es gibt Getränke und Grillgut.
 
Die Rückkehr der "Eisernen Ladies" wird für 21:15 Uhr erwartet. "Es war die perfekte Saison und jetzt haben wir uns die Party verdient", blickte Cheftrainerin Ailien Poese schon vor der Abfahrt in Henstedt-Ulzburg freudig auf den Abend voraus.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.6.2024, 16:00 Uhr