Archivbild: Mitarbeiter von Berliner Süßwarenfirmen stehen am 05.06.2023 bei einem Warnstreik vor der Niederlassung von Bahlsen (Quelle: dpa / Paul Zinken).

Berlin Warnstreik: Rund 400 Beschäftigte in Berliner Süßwarenindustrie legen Arbeit nieder

Stand: 20.08.2024 08:40 Uhr

Rund 400 Beschäftigte aus verschiedenen Unternehmen der Süßwarenindustrie im Westen Berlins haben am Montag ihre Arbeit niedergelegt. Das teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Sie hatte zu dem Warnstreik, der um 4 Uhr morgens begann, aufgerufen.
 
Der Aufruf richtete sich laut Mitteilung an die Beschäftigten von August Storck, Bahlsen, Cargill Lichtenrade und Reinickendorf, Stollwerck, Storck Schokoladen und Wilhelm Reuss. Am Montagmorgen fand auch eine Kundgebung vor der Bahlsen Produktionsstätte statt.

Archivbild: Das Süßwarengeschäft Hussel in den Schönhauser Allee Arcaden, am 20.01.2021 in Berlin. (Quelle: Imago Images/Jens Schicke )
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Forderung: 9,9 Prozent mehr Gehalt

Die NGG fordert unter anderem eine Gehaltserhöhung um 9,9 Prozent - mindestens aber 360 Euro mehr pro Monat - bei einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten. Für Auszubildende drängt die Gewerkschaft auf 190 Euro mehr pro Monat.
 
Die Arbeitgeber haben nach Angaben der Gewerkschaft in der ersten Verhandlung vor zwei Wochen in zwei Schritten 3,1 und 2,6 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 28 Monaten angeboten. Die gesamte Lebensmittelbranche in Berlin umfasst etwa 150 Betriebe mit insgesamt 11.000 Mitarbeitern. Die Süßwarenindustrie macht dabei mit rund 2.000 Beschäftigten den größten Bereich nach der Backwarenbranche aus.

Sendung: Radioeins, 19.08.2024, 12:02 Uhr