Somali Wildesel im Tierpark Berlin. (Quelle: Tierpark Berlin)

Berlin Nachwuchs bei seltenen Somali-Wildeseln im Berliner Tierpark

Stand: 20.08.2024 16:25 Uhr

Die Somali-Wildesel-Dame Beatrice hat im Berliner Tierpark ein Fohlen zur Welt gebracht. Bereits am 6. August kam der Nachwuchs zur Welt, wie der Tierpark am Dienstag bekannt gab. Auch bei den Affen gab es Nachwuchs, bei den Schopfmakaken.
 
Somali-Wildesel gelten als stark bedrohte Unterart des afrikanischen Esels. Sie wurden 2008 sogar auf die Liste der bedrohten Tierarten gesetzt.

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Berliner Herde eine der größten Europas

Die grauen Esel mit weißen Beinen, die wie beim Zebra gestreift sind, kommen in freier Wildbahn in Äthiopien und Somalia vor. Die Berliner Wildesel-Dame Beatrice gilt aufgrund ihrer seltenen Gene als eines der wichtigsten Tiere im weltweiten Erhaltungszuchtprogramm, so der Tierpark.
 
Ihr weibliches Fohlen habe die Herde der seltenen Esel im Berliner Tierpark auf acht Tiere vergrößert, dies sei eine der größten Herden in Europa, hieß es. Forschende gingen nur noch von "schätzungsweise 25 bis 200 Individuen" im natürlichen Lebensraum aus. In den letzten 35 Jahren habe die Population um 95 Prozent abgenommen. "Diese faszinierenden Tiere zählen beinahe unbemerkt zu den am stärksten bedrohten Tierarten der Erde und stehen leider unmittelbar am Rande der Ausrottung", sagte Christian Kern, der Zoologischer Leiter des Zoos und Tierparks Berlin. Seit 1979 wurden insgesamt 56 Somali-Wildesel im Tierpark geboren.

Auch Affen-Nachwuchs bei seltenen Schopfmakaken

Der Tierpark darf noch einen weiteres Jungtier begrüßen: Auch bei den Schopfmakaken wurde Nachwuchs geboren. Auch sie stehen auf der Liste der bedrohten Arten, ihre Population sinkt laut der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature’s). Sie haben eine Punk-artige Frisur und kommen in freier Wildbahn in Indonesien vor.

Schopfmakaken im Berliner Tierpark. (Quelle: Tierpark Berlin)

Coole Mama: Das Schopfmakaken-Baby wird noch gut festgehalten.

Bedroht sind sie, weil sie von Menschen für ihr Fleisch gejagt und als Haustiere gehalten werden. Auch ihr Lebensraum im Regenwald auf der indonesischen Insel Sulawesi ist bedroht, durch illegale Abholzung. Die Zoologischen Gärten Berlins unterstützen nach eigenen Angaben einen Großteil aller internationalen Erhaltungszuchtprogramme.
 
"Es freut uns immer sehr, wenn Jungtiere solch seltener und vom Aussterben bedrohter Tierarten bei uns zur Welt kommen, denn die Erhaltungszucht ist eine wichtige Aufgabe moderner Zoologischer Gärten", sagte Tierpark- und Zoodirektor Andreas Knieriem. Beide kleinen Tiere sind bereits für die Besucherinnen und Besucher zu sehen.

Sendung: rbb24, 20.08.2024, 21:45 Uhr