Berlin Berlin bewirbt sich offiziell um NFL-Spiele im Olympiastadion
Der Berliner Senat hat am Dienstag beschlossen, offiziell in das Bewerbungsverfahren für Spiele der National Football League (NFL) in Deutschland einzusteigen. Ausrichtungsort der American Football-Spiele soll das Olympiastadion sein.
Sport- und Innensenatorin Spranger (SPD) begründete die Entscheidung am Dienstag: "American Football ist eine absolute Trendsportart, und Berlin ist eine der international führenden Sportmetropolen. Das gehört zusammen. Die Sportmetropole Berlin mit ihrer hervorragenden Infrastruktur und den sportbegeisterten Berlinerinnen und Berlinern ist auch für American Football ein idealer Austragungsort."
Berlin hofft auf Mehrwert durch die Spiele
Berlin habe bewiesen, dass die Stadt sportliche Großereignisse stemmen kann - wie zuletzt die Special Olympics, erklärte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Inneres und Sport bereits vor der Entscheidung. Auch Spranger sieht in den potenziellen NFL-Spielen "einen nächsten tollen Schritt für großen internationalen Sport in Berlin."
Konkret geht es um Spiele zwischen 2025 und 2029. Berlin plant in diesem Zusammenhang Investitionen von bis zu 12,5 Millionen Euro und rechnet mit einem Image-Gewinn sowie einem wirtschaftlichen Mehrwert für die Stadt. Vor allem durch nationale und internationale Besucher, die den Tourismus nachhaltig ankurbeln sollen.
Die Bewerbung wird begleitet von einem Sportentwicklungsprogramm des Senats für American Football und die kontaktlose Variante Flag Football, das insbesondere in Zusammenarbeit mit Berliner Schulen umgesetzt werden soll.
American Football und die nordamerikanische Profiliga NFL boomen, besonders auch in Deutschland. Weshalb auch dieses Jahr wieder ein Spiel in München stattfindet. Bald auch in Berlin? Von Ilja Behnischmehr
NFL-Entscheidung steht kurz bevor
Auch von Seiten der NFL werden die Pläne für Duelle in Berlin nun konkreter. Eine Entscheidung der Liga, die erst am letzten Wochenende wieder ein Gastspiel in München gab, ist offenbar ebenfalls in dieser Woche möglich.
Liga-Chef Roger Goodell hatte zuletzt bei einem Fanevent in der bayerischen Landeshauptstadt Stellung zu den Plänen genommen. "Normalerweise glaube ich nicht an Gerüchte", sagte der NFL-Commissioner. In diesem Fall sei das anders. In Bezug auf Berlin ergänzte er: "Wir arbeiten daran. Es ist nicht finalisiert." Laut Goodell würden die Verhandlungen mit Berlin aber nicht bedeuten, dass man nicht nach München oder Frankfurt am Main zurückkehren werde.
Football-Partien außerhalb der USA haben in der NFL mittlerweile Tradition. Seit 2005 wurden einige Begegnungen in Mexiko-Stadt, London oder Sao Paulo ausgetragen. Nächstes Jahr ist ein Spiel in Madrid geplant. In Deutschland machte die NFL erstmals 2022 in München Station, letztes Jahr wurde in Frankfurt gespielt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 12.11.2024, 8 Uhr