Symbolbild: Mitarbeiter des Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI forschen am 02.03.2023 in einem S3-Sicherheitslabor an hochansteckenden Viren wie dem Sars Cov 2-Virus oder dem des Westnilfiebers. (Quelle: Picture Alliance/Jan Woitas)

Berlin Tierseuche: West-Nil-Virus erstmals in diesem Jahr in Berlin nachgewiesen

Stand: 24.07.2024 13:35 Uhr

Das West-Nil-Virus ist erstmals in diesem Jahr in Berlin festgestellt worden. Bei einem Habicht wurde am Dienstag das Virus im Landeslabor Berlin-Brandenburg amtlich festgestellt, wie die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz am Mittwoch mitteilte. Das Friedrich-Loeffler-Institut habe letztlich den Befund bestätigt.
 
In dieser Mückensaison handele es sich um den bundesweit erst zweiten Nachweis in diesem Jahr hieß es in der Mitteilung weiter. In Berlin werden demnach seit 2018 jährlich Ausbrüche bei Vögeln registriert. Es sei davon auszugehen, dass das Virus in ganz Berlin endemisch vorkomme.

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Vereinzelt Übertragungen auch auf Menschen

Das West-Nil-Virus stammt aus Afrika und wurde Ende August 2018 erstmals in Deutschland nachgewiesen. Es wird von blutsaugenden Stechmücken übertragen. Hauptwirte sind Vögel, bei denen einzelne Arten besonders empfänglich sind. In selteneren Fällen kann auch eine Übertragung auf Pferde und Menschen stattfinden, von wo aus das Virus jedoch in der Regel nicht weiterverbreitet wird.
 
Die Infektion mit dem West-Nil-Virus bleibt meist symptomlos. Bestimmte Vogelarten erkranken und verenden eher als andere. In einzelnen Fällen kann es auch bei Pferden und Menschen zu Symptomen kommen, die einem grippalen Infekt ähneln. Selten kann es zu Gehirnhautentzündungen und neurologischen Symptomen kommen.
 
Bei Pferden hingegen sind insbesondere die neurologischen Beeinträchtigungen häufig nicht mehr umkehrbar und führen dazu, dass die Tiere eingeschläfert werden müssen, wie die Senatsverwaltung weiter mitteilte. Für Pferde stehen demnach zugelassene Impfstoffe bereit.