Archivbild: Dimitrij Schaad (Schauspieler). (Quelle: dpa/Simon)

Berlin Umfrage unter Theaterkritikern: Berliner Dimitrij Schaad ist "Schauspieler des Jahres"

Stand: 22.08.2024 09:12 Uhr

Der Berliner Schauspieler Dimitrij Schaad ist "Schauspieler des Jahres". Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 46 Theaterkritikerinnen und -kritikern der Zeitschrift "Theater heute".
 
Schaad habe mit einem Solo-Abend überzeugen können, so das Magazin. In Falk Richters 'The Silence' wechsele der gebürtige Kasache an der Berliner Schaubühne zwischen Distanz und Einfühlung in den Autor und Regisseur. Der forsche nach familiären Traumata in seiner behüteten Kindheit und Jugend der 1980er Jahre. Dafür erhielt Schaad 13 Stimmen.
 
Auf Platz zwei folge Fabian Hinrichs, ebenfalls solistisch mit René Polleschs letztem Stück "ja nichts ist ok" an der Berliner Volksbühne.

Dimitrij Schaad in "The Silence".(Quelle:imago images/M.Müller)
"Dimi: Schaubühne, Schaubühne: Dimi"

Falk Richter ist zurück an der Berliner Schaubühne. In seinem autofiktionalen Stück "The Silence" schaut er auf die Traumata seiner Familiengeschichte. Ein eindrücklicher, wenn auch übervoller Abend - und ein kraftvolles Solo für Dimitrij Schaad. Von Fabian Wallmeiermehr

Video des Jahres aus Berlin, Theater und Schauspielerin aus Hamburg

Die Schauspielerin Lina Beckmann wurde mit 26 Stimmen zur "Schauspielerin des Jahres" gewählt. Das habe sich Beckmann in ihrem Solo im Hamburger Schauspielhaus erspielt, so das Theater-Magazin. Als Erzählerin, Sphinx, Laios, Chrysippos, Iokaste, Pythia, thebanischer Bürgerchor und Ödipus habe sie glänzen können in 'Laios', dem zweiten Teil von Roland Schimmelpfennigs "Anthropolis I–V"-Serie.
 
Das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg unter der Leitung von Karin Beier ist zum Theater des Jahres gewählt worden. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift "Theater heute" in ihrem Jahrbuch. An der jährlichen Umfrage mit mehreren Kategorien zu den Höhepunkten der Saison beteiligten sich 46 Kritikerinnen und Kritiker.
 
Beier hatte in der Spielzeit 2013/14 die Intendanz des Hauses übernommen. "Sie überrollte Hamburg mit Kunst", schrieb die Zeitschrift dazu. Im Spielplan 2023/24 komme das Haus inhaltlich zu sich selbst. "Hier schließt sich ein Kreis, thematisch, dramaturgisch."Die Kritiker hoben das Schauspielhaus auch in anderen Kategorien hervor. So wurde Lina Beckmann für ihr "fulminantes Solo" in "Laios" - dem zweiten Teil des fünfteiligen Antiken-Zyklus "Anthropolis" -
zur Schauspielerin des Jahres gekürt.

Das "Video des Jahres" stammt aus Kay Voges Inszenierung von Sibylle Bergs "RCE" am Berliner Ensemble. Es wurde von einem zehnköpfigen Team aus Visual Artists gecodet, animiert und gedreht - koordiniert und geschnitten von Andrea Schumacher.

Sendung: rbb24 Abendschau, 22.08.2024, 19:30 Uhr