Symbolbild: Berlin: Die Kreuzung Tucholskystraße/Auguststraße in Berlin-Mitte. Ein Teil der Tucholskystraße in Berlin-Mitte ist Radfahrern vorbehalten. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)

Berlin Urteil des Verwaltungsgerichts: Sperren für Autos auch in Berlin-Mitte rechtswidrig

Stand: 16.07.2024 15:22 Uhr

Ein Durchfahrtsverbot für Autos in einer Fahrradstraße in Berlin-Mitte ist rechtswidrig. Das entschied das Verwaltungsgericht. Der Bezirk hatte 2023 einen Teil der Tucholskystraße zu einer Fahrradstraße erklärt, nur befahrbar für Anlieger. Zur Absicherung wurden Pfosten aufgestellt, die die Durchfahrt der Autos verhindern sollten, diese sind offenbar nicht rechtens.

Archivbild: Berlin Mitte / Gesundbrunnen: Im Quartier zwischen Behmstraße / Bellermannstraße / Eulerstraße. (Quelle: imago images/J. Ritter)
Wenn Anwohner den Autoverkehr aussperren

Autofahrer in Berlin nutzen auch mal Nebenstraßen, etwa um Staus auszuweichen. Das wollen viele Anwohner stoppen. Über Initiativen planen sie Umbauten, die ein Durchqueren des Kiezes unattraktiv machen. Senat und Bezirke unterstützen das. Von Bernadette Hubermehr

Verkehrsverbote nur aus Sicherheitsgründen erlaubt

Der Bezirk hatte die Maßnahme damit begründet, dass sie eine Gefahrensituation entschärfen würden. Gegen die Pfosten klagten Anwohner und Betreiber von Restaurants und Geschäften.
 
Das Gericht entschied nun, dass das Vorgehen des Bezirks nicht gerechtfertigt sei, weil keine Gefahrenlage dargelegt worden sei. Es gebe keine Verkehrs- oder Unfallzahlen. Laut Straßenverkehrsordnung sind Verkehrsverbote aber nur aus Sicherheits- und Ordnungsgründen zulässt, nicht wegen stadtplanerischer Erwägungen.
 
Ein ähnliches Urteil hatte es bereits Anfang des Jahres wegen eines Kiezblocks in Pankow gegeben. Damals hatte der Bezirk Poller aufgebaut, um eine zu schnelle Durchfahrt zu verhindern.

Sendung: rbb 88.8, 16.07.2024, 11:30 Uhr