Robert Crumbach, Landesvorsitzender der brandenburgischen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht Brandenburg (BSW) (Quelle: dpa/Michael Bahlo)

Brandenburg BSW-Landeschef Crumbach schließt Bündnis mit AfD weiter aus

Stand: 02.09.2024 22:00 Uhr

Der Spitzenkandidat des Bündnisses Sahra Wagenknecht in Brandenburg, Robert Crumbach, hat sich im rbb gegen eine Koalition mit der AfD ausgesprochen. Seinen im April gegründeten Landesverband sieht für die Wahl gut aufgestellt.

Drei Wochen vor der Landtagswahl in Brandenburg schließt der Spitzenkandidat des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), Robert Crumbach, ein Bündnis mit der AfD weiter kategorisch aus. Das habe man bei der Gründung der Partei beschlossen, sagte Crumbach am Montagabend in der rbb-Sendung "Ihr Plan für Brandenburg". Das gelte auch jetzt und nach den Wahlen.

Für den Fall des Erst-Einzugs in das Potsdamer Parlament sieht Crumbach seine Partei gut aufgestellt. Man habe eine Liste mit 30 Personen, darunter auch ausgewiesene Fachkräfte, betonte Crumbach.

Die Aufnahme neuer Parteimitglieder prüfe der Bundesvorstand. "Also AfD-Mitglieder ist sicher so ein Punkt, den wir abfragen - da hatten wir aber auch noch keinen, den wir aufgenommen haben. Ich kann mir das auch nicht vorstellen", sagte Crumbach. "Die reine Mitarbeit für die Stasi oder eine IM-Tätigkeit ist sicher nicht das große Problem."

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Crumbach will Arbeitnehmerrechte stärken

Crumbach, der Richter am Arbeitsgericht in Brandenburg (Havel) und ehemaliges SPD-Mitglied ist, will sich nach eigenen Angaben vor allem für die Stärkung der Arbeitnehmerrechte einsetzen. Man brauche eine starke Wirtschaft, gut bezahlte Jobs und genügend Fachkräfte, betonte er. Damit könne man dann zum Beispiel den Sozialstaat finanzieren. Crumbach plädierte erneut dafür, dass mehr Ostdeutsche in Führungspositionen kommen.

Außerdem bekräftigte Crumbach im rbb-Interview die BSW-Forderung nach einer Abschaffung des Verfassungstreue-Checks für Beamte. Das sei ein ungeeignetes Mittel, da nur Bewerber aus Brandenburg überprüft würden, nicht aber solche aus anderen Bundesländern.

Bei Migrationspolitik auf Linie der Partei

Beim Thema Migrationspolitik stehe er zur Parteilinie, dass Straftäter konsequent abgeschoben werden sollten, sagte Crumbach. Der Vorschlag der AfD nach dem Anschlag von Solingen, Menschen aufgrund ihrer Herkunft von Volksfesten auszuschließen, lehnte er ab. Das sei nicht nur geschichtsvergessen, sondern auch verfassungswidrig.

 
Crumbach bekräftigte zudem die Forderung des BSW nach Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Er halte eine diplomatische Lösung für möglich.

In der Serie "Ihr Plan für Brandenburg?" interviewt der rbb die Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten jener Parteien, die eine reale Chance auf den Einzug oder Wiedereinzug in den brandenburgischen Landtag haben. Die jeweils 20-minütige Einzelgespräche führt rbb-Moderator Volker Wieprecht.