Brandenburg Berlin Drei Objekte aus Kolumbien: Preußen-Stiftung plant Rückgabe weiterer Gegenstände
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) will weitere Objekte des indigenen Volks der Kogi an Kolumbien zurückgeben.
2023 waren zwei Masken der Kogi aus dem Bestand des Berliner Ethnologischen Museums an Kolumbien übergeben worden. Nun sind den Angaben der SPK zufolge drei Objekte, die zu den Masken gehören, zunächst als Leihgabe in das Land gereist.
Im Dezember soll der Stiftungsrat laut einem Sprecher darüber entscheiden, ob es zu einer Restitution, also der dauerhaften Rückgabe der Objekte, kommt. Nach der Zustimmung sei auch eine formelle Übereignung geplant. Kulturstaatsministerin Claudia Roth sagte laut Mitteilung, Ziel sei es, das Eigentum "möglichst bald offiziell zu übertragen."
Seit 100 Jahren kann man sie in Berlin sehen und genau so lange wird ihre Rückgabe nach Ägypten gefordert: Die Büste der Nofretete sei "unrechtmäßig" nach Deutschland gelangt, heißt es in einer neuen Petition. Die zuständige Stiftung widerspricht.mehr
Gegenstände von großer sakraler Bedeutung
Es handelt sich den Angaben nach um einen Stab, einen Kopfaufsatz und ein Körbchen. Sie stammten aus der Sierra Nevada de Santa Marta im Norden Kolumbiens. Der Austausch zu den Objekten solle mit den Kogi sowie dem kolumbianischen Institut für Anthropologie und Geschichte zunächst vertieft und deren geplante Rückgabe vorbereitet werden, hieß es.
Nach der Rückgabe der zwei Masken im Juni 2023 hatte das Ethnologische Museum auf Nachfrage der Kogi weitere Forschungen zu den drei nach Kolumbien gebrachten Objekten angestellt, um ihre Bedeutung zu klären. Der Ethnologie Konrad Theodor Preuss hatte sie laut der SPK 1915 im Rahmen einer Forschungsreise für das Museum erworben und nach Berlin gebracht.
Die Gegenstände hätten einen rituellen Hintergrund und seien auch heute noch von großer sakraler Bedeutung für die Kogi.
Preuss trug laut Stiftung auf einer Forschungsreise nach Kolumbien zwischen 1913 und 1919 insgesamt über 700 Objekte zusammen. Rund 440 seien rund 440 noch im Ethnologischen Museum erhalten. Der Rest seien Kriegsverluste. "Im Mittelpunkt seiner Forschungen stand allerdings die Auseinandersetzung mit der mündlichen Überlieferung der aufgesuchten Völker."
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