Brandenburg Ein Jahr nach "Potsdamer Treffen": 700 Menschen demonstrieren gegen Rechtsextremismus
Ein Jahr nach dem Potsdamer Treffen rechter Politiker zur Migrationspolitik haben nach Angaben der Veranstalter etwa 700 Menschen gegen Rechtsextremismus protestiert. Zu der Kundgebung in der brandenburgischen Landeshauptstadt hatten unter anderem das Klimabündnis "Fridays For Future", die Grüne Jugend, die Jusos, die "Linksjugend Solid" und die "Omas gegen Rechts" aufgerufen.
Laut einer "Correctiv"-Recherche sollen AfD-Vertreter an einem Treffen mit dem Kopf der Identitären Bewegung teilgenommen haben. Besprochen wurden den Angaben zufolge ein Plan, in großem Stil Migranten auszuweisen, mit oder ohne deutschem Pass.mehr
Zeichen gegen rechts "wichtiger denn je"
Leonel Richy Andicene von den Jusos Brandenburg sagte, rechtsextreme Gruppierungen und Parteien seien weiter auf dem Vormarsch. Es sei deshalb wichtiger denn je, ein Zeichen dagegenzusetzen. Eli Wersich von "Fridays for Future" Potsdam sagte, es dürfe keine Machtoption für Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten geben. Eine Mehrheit lehne rassistische und menschenfeindliche Narrative in der Migrationsdebatte ab.
Am 25. November 2023 hatten sich rechte Politiker, vor allem von der AfD, Unternehmer und rechtsextreme Meinungsmacher wie Martin Sellner in einem Potsdamer Hotel getroffen. Recherchen von "Correctiv" hatten das Treffen bekannt gemacht, unter anderem soll über Pläne zur massenhaften Ausweisung von Migranten beraten worden sein.
Sellner selbst sprach bei dem Treffen nach eigenen Angaben über die sogenannte "Remigration". Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll. Auf die Enthüllungen des Recherchenetzwerks folgten zahlreiche große Demonstrationen im ganzen Land.
Sendung: rbb24 Inforadio, 25.11.2024, 21:00 Uhr